Zuspruch für Open-Loop-Scrubber steigt

Lobbyverband CSA sieht keine negativen Auswirkungen auf Hafengewässer

Beispiel eines Open-Loop-Scrubbers
Beispiel eines Open-Loop-Scrubbers

Die Clean Shipping Alliance 2020 (CSA 2020) sieht keine Tendenz, dass es zu weiteren Verboten für den Einsatz von Open-Loop-Scrubbern in Häfen kommt.

Wie der im September 2018 gegründete maritime Interessensverband mit derzeit knapp 40 Mitgliedsreedereien und über 3.000 Schiffen mitteilt, habe man einer Vielzahl von Seehäfen aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert, die belegen würden, dass das bei der Abgasreinigung anfallende Abwasser „umweltfreundlich und weit innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte“ sei.

Hintergrund: Die Liste der Häfen, die den Einsatz von Open-Loop-Abgasreinigern in ihren Gewässern verbieten, ist in der jüngsten Vergangenheit immer länger geworden. Dazu zählen beispielsweise Singapur und Fujairah in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Open-Loop-Anlagen basieren auf einer Abgasreinigung mit salzhaltigem Meerwasser, womit die Schwefeloxide gebunden werden. Das Abwasser wird dabei nach weiterer Behandlung wieder ins Meer oder ins Hafenwasser geleitet.

CSA-2020-Vorstandsmitglied Christopher Fee, gleichzeitig als General Manager für Environment and Sustainability bei der deutschen Reederei Oldendorff Carriers aktiv, betonte bei der Vorlage der Forschungsergebnisse: „Nach Untersuchungen des Ministeriums für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus hat Japan nun erklärt, dass es den Einsatz von Open-Loop-Wäschern in seinen Gewässern nicht verbieten wird. Wir hoffen, dass bald weitere schriftliche Bestätigungen vorliegen werden.“ Eine vom Ministerium durchgeführte Studie sei zu dem Schluss gekommen, dass durch den Einsatz der Open-Loop-Technologie keine kurz- oder langfristigen Auswirkungen auf Meeresorganismen verursacht werden.

Das Exekutivkomitee der CSA 2020 hat nach eigenen Angaben bereits von mehr als 20 Häfen aus Europa, Amerika, Asien und Australien Erklärungen vorliegen, dass sie keinen Einspruch gegen den Betrieb von Open-Loop-Scrubbern in ihren Gewässern erheben werden.

Der Verband geht sogar davon aus, dass die Häfen, die den Betrieb dieser Abgaswäscher bereits verboten haben, ihre Entscheidung gegenwärtig überdenken. William Nugent, Vice President und Leiter des Schiffsbetriebs der US-amerikanischen Tankerreederei International Seaways, Mitglied des CSA 2020-Ausschusses, erklärte: „Da eine beträchtliche Anzahl von Welthäfen die Studienergebnisse bewertet und beschlossen hat den Einsatz von Open-Loop-Wäschern nicht zu verbieten, ermutigen wir nun auch andere Hafenbehörden, sich mit den unabhängigen Untersuchungen und Analysen zu befassen, bevor sie Entscheidungen treffen.“

So habe erst im Februar dieses Jahres die Klassifikationsgesellschaft DNV GL eine dreijährige Studie verifiziert. Dazu seien 281 Wasserproben von 53 verschiedenen, mit Open-Loop-Scrubbern ausgestatteten Schiffen ausgewertet worden. Die Forscher hätten ermittelt, dass die Proben weit innerhalb der zulässigen IMO-Kriterien und innerhalb der Grenzen anderer wichtiger Wasserqualitätsvorgaben lägen.

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