Die bewährte Abgasrückführungstechnik (AGR) optimiert die Leistung von ME-GA-Motoren und reduziert den spezifischen Gas- / Brennölverbrauch um ca. 3 % bzw. 5 %  

MAN Energy Solutions bietet nun sein proprietäres Abgasrückführungssystem zur Emissionsminderung bei den neuen, langsam laufenden ME-GA-Motoren an. Es handelt sich um die Ottomotorvariante des etablierten ME-GI DF-Motors. Die Reduzierung von NOx-Emissionen mit der Abgasrückführung kann sowohl im Diesel- als auch im Gasbetrieb die Einhaltung der IMO-Tier-III-Richtlinie gewährleisten.

Thomas S. Hansen, Head of Promotion and Customer Support bei MAN Energy Solutions, erklärte: „Seit unser allererstes AGR-System seinen Factory Acceptance Test bestanden hat, sind neun Jahre vergangen und das Fachwissen, das wir in der Folge auf diesem Gebiet gewonnen haben, hat zu der heutigen ausgereiften Lösung geführt. Unser AGR-System erfüllt nicht nur die NOx-Anforderungen, sondern ermöglicht auch eine Leistungssteigerung sowohl bei herkömmlichen als auch den neuen ME-GA-Motoren.“

MAN Energy Solutions berichtet, dass durch die Abgasrückführung der spezifische Gasverbrauch des ME-GA-Motors um ca. 3 % und der spezifische Brennölverbrauch um 5 % gesenkt werden kann. Bei Einsatz des AGR-Systems wird ferner der Methanschlupf um 30 % bis 50 % verringert und das Problem der Frühzündung bei Ottomotoren gelöst.

Die AGR-Lösung

Wie bereits erwähnt, kann mit der Abgasrückführung der Methanschlupf des MEGA-Motors um 30 % bis 50% reduziert werden. Der spezifische Gasverbrauch sinkt um etwa 3 % und der spezifische Kraftstoffverbrauch im Dieselbetrieb um 5 %. Durch die Abgasrückführung kann der ME-GA-Motor die Anforderungen der Tier-Abgasstufe III ohne weitere zusätzliche Nachbehandlung sowohl im Brennöl- als auch im Gasbetrieb erfüllen.

MAN Energy Solutions plant, die AGR-Option ab Ende 2021 zeitgleich mit der Einführung des ME-GA-Motors anzubieten. Bei der AGR-Lösung für ME-GA-Motoren handelt es sich um ein Hochdrucksystem, das in bestehende Motorkonzepte integriert werden kann. Durch die Montage einer AGR-Einheit wird die Grundfläche des Motors nicht verändert. Das AGR-System weist Ähnlichkeiten zur Abgasrückführung der ME-C Motoren auf und kann aufgrund der damit vorhandenen Lieferketten und ausgereiften Komponenten preiswert angeboten werden.

Im AGR-System werden etwa 30 % bis 50 % der Motorabgase in den Abgasrückführungsbehälter abgeleitet. Dort werden sie zur Kühlung durch eine Kühleinheit und anschließend durch einen Kühlnebel geleitet. Nach dem Durchlaufen eines Wassernebelabscheiders werden die Abgase in ein Gebläse geleitet, um den Druck wieder auf Spülluftdruck zu erhöhen, bevor sie wieder in den Verdichter und stark gekühlt in den Motor zurückgeführt werden.

Der Platzbedarf des AGR-Systems von ME-GA-Motoren ist deutlich geringer, da im Vergleich zu Niederdruck-AGR-Lösungen beispielsweise weniger Rohrleitungen erforderlich sind.

Durch die Integration einer AGR-Lösung wird auch die Stabilität des Verbrennungsprozesses verbessert. Das Unternehmen untersucht derzeit, wie weit der Methanschlupf unter Beibehaltung eines ausgewogenen Gleichgewichts mit der Abgasrückführung noch weiter gesenkt werden kann.

Vorheriger ArtikelEx-Chef der IMO: „Wir müssen zwingend über kernenergiebetriebene Schiffe sprechen…“
Nächster ArtikelGEA reduziert CO2-Emissionen mit neuem Upgrade Kit
Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.