Helmut Ponath, CEO und Mitbegründer der Buxtehuder REEDEREI NSB, hatte die Idee zum WIDENING. Lutz Müller, Senior Technical Advisor, baute die Modelle, zeichnete die Pläne. Bozidar Petrovic, Senior Technical Advisor to the Chairman, war Projektmanager und führte monatelang die Bauaufsicht vor Ort auf der HRDD Werft (HuaRun Dadong Dockyard) in China. Dieses Dreiergespann ist nun für ihre innovative Leistung und die erfolgreiche Umsetzung des WIDENING Projekts ausgezeichnet worden.
Bei der Veranstaltung European Marine Engineering Conference and Award in Amsterdam hat die REEDEREI NSB die Auszeichnung für die beste Innovation im maritimen Sektor des vergangenen Jahres bekommen. Aber wie immer bei großen Projekten sind es nicht die Ideengeber allein, es waren auch beim WIDENING Projekt noch viele weitere Parteien beschäftigt. Allen voran ein fortschrittlicher moderner Charterer MSC, der von Anfang an in dieses Projekt vertraut hat, sowie die Eigentümer GEBAB und die Partner vom Ingenieurbüro Technolog in Hamburg. Ohne eine Werft, die mit hoher Professionalität und unternehmerischem Weitblick an ein solches Projekt herangeht, wäre es selbstverständlich auch nicht gegangen.
Mittlerweile sind die drei Containerschiffe MSC GENEVA, MSC CAROUGE und MSC LAUSANNE wieder auf den Weltmeeren unterwegs. Die ehemaligen Panmax-Schiffe sind 2015 in einer Bauzeit von jeweils drei bis vier Monaten verbreitert worden. Das patentierte Konzept zu diesem WIDENING hat die REEDEREI NSB entwickelt und umgesetzt. NSB bietet diesen Service über die NSB Marine Solutions GmbH auch anderen Reedereien an.
WIDENING bedeutet: Ein Schiff docken, in vier Teile zerschneiden, diese auseinanderziehen, fertige Segmente aus 4.200 Tonnen Stahl dazwischen setzen und alles wieder zusammenfügen. So hat NSB aus einem zuvor 4.872 TEU fassenden Schiff ein 6.296-TEU-Schiff gemacht. Eine Verbreiterung ist auch bei anderen Schiffsgrößen durchführbar.
Das WIDENING macht die wegen ihrer Größe eigentlich nicht mehr konkurrenzfähigen Schiffe wieder effizient und damit für Charterer und Eigner wirtschaftlich attraktiv. Mit dem Umbau bekommen die Schiffe einen für langsamere Geschwindigkeiten ausgelegten Wulstbug und einen neuen Propeller. Zusammen mit dem Zuwachs an Containerkapazität verbessert sich der Energie Efficiency Transport Index (EETI) um 30%, bei aktuellen Slow Steaming Geschwindigkeiten sogar um 50%. Die Schiffe halten den Energy Efficiency Design Index (EEDI) der IMO von Neubauten ein, der erst ab 2025 gelten wird.
Aus insgesamt 50 Einreichungen in allen Kategorien hat eine Fachjury von Rivieria Maritime Media drei Einreichungen für jede Kategorie ausgewählt und für die Shortlist nominiert. Die Nominierten wurden anschließend online bekannt gegeben. Die Entscheidung der Jury und das Ergebnis der Online-Umfrage ergaben dann die Gewinner der jeweiligen Kategorie. Die Kategorie „Innovation Award“ wird vergeben für eine eigenständige Entwicklungsleistung, die eine umsetzbare und effiziente Lösung für eine technische Fragestellung bietet. NSB konnte sich damit gegen Exxon Mobile und Parker Kittiwake, die ebenfalls nominiert waren, durchsetzen.
Beitrag: NSB / PP