Investitionen auf dem Logistiksektor sollen diese Häfen „zukunftsfit“ machen
Die drei Adriahäfen Koper (das einstige Capodistria), Triest (einst ein „Welthafen“ und der bedeutendste der Donaumonarchie) und Rijeka (einst unter dem Namen Fiume der Haupthafen der ungarischen Reichshälfte der Donaumonarchie und nun als Rijeka Haupthafen Kroatiens) erfreuen sich gesteigerter Bedeutung für den Umschlag von Importen nach bzw. Exporten aus dem Binnenstaat Österreich, vor allem aus bzw. nach Asien (dank des kürzeren Weges über den Suezkanal) und Afrika.
Der slowenische Hafen Koper steht dabei an der Spitze (2016 österreich-bezogener Umschlag von ca 22 Mill. t), während der Umschlag im italienischen Triest nach Angaben der Güterbeförderungstochter der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Rail Cargo Austria, 2016 nur 40 Prozent, jener im kroatischen Rijeka nur 35 Prozent des Umfanges von Koper ausmachte. Warenmäßig dominierten in Koper vor allem Kohle, Holz, Eisenerz, Papier und verschiedene Waren in Containern.
Was Container betrifft, wird der Umschlag von Containerware in Häfen und die Kapazität von Containerschiffen bekanntlich mit dem internationalen Maß TEU (Twenty Feet Equivalent Unit – deutsche Bezeichnung „Standardcontainer“) zur Zählung verschieden großer Container angegeben. Ein Container von neun Metern Länge würde demnach 1,5 TEU entsprechen. Jährlich werden derzeit in Koper mehr als 800.000, in Triest etwa 450.000 und in Rijeka etwa 200.000 TEU umgeschlagen.
Um dem gesteigerten Umschlag Rechnung zu tragen, wird in allen genannten Häfen beträchtlich investiert. So werden in Triest demnächst für die Erweiterung eines Containerterminals und für eine neue Logistik-Plattform 280 Mill. Euro aufgewendet. Der Hafen Koper verfügt nunmehr zwei neue Containerkräne, ferner wurde die Fahrrinne so vertieft, damit auch die größten Frachtschiffe in diesem Hafen anlegen können. Im Hafen Koper, in dem etwa 1100 Menschen beschäftigt sind, wurden allein in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 2017 bereits 20 Mill. Euro investiert.
Bis 2015 soll auch die Eisenbahn-Anbindung Kopers verbessert werden – durch den zweigleisigen Ausbau der 27 km langen Bahnverbindung in das slowenische Hinterland. Dadurch erwartet man sich auch positive Auswirkungen auf die großen Verkehrsdrehscheiben im Süden Österreichs: Villach (Kärnten) und das Cargocenter bzw. den Containerterminal Graz in Werndorf unmittelbar südlich der steirischen Landeshauptstadt. Hier wird schon jetzt ein Großteil der nach Koper gelieferten bzw. von dort kommenden Waren von der Schiene auf LKWs und umgekehrt umgeladen. Derzeit gibt es bis zu zehn Bahnverbindungen wöchentlich nach Koper. Mit dem erwarteten Bahnausbau ist eine weitere Erhöhung des Umsatzvolumens des Grazer Cargo-Centers zu erwarten, nach dem das dortige Volumen sich schon seit 2012 fast verdoppelt hat.
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