Managing Direktor und Anteilseigner der Werft, Jan Mortensen, ist zufrieden mit der Produktionsauslastung seiner Werft im dänischen Faaborg für das Jahr 2017: ”Im Augenblick bearbeiten wir mehrere Projekte für skandinavische Auftraggeber. Es sind nicht nur ”Grüne” Passagierfähren sondern auch umweltfreundliche Fischereifahrzeuge mit Elektro- bzw Hybridantrieb im Gespräch”.
In 1970 wurde die ”Faaborg Yachtvaerft” mit dem Ziel gegründet, kleinere Fischereifahrzeuge und Yachten in glasfaserverstärktem Kunststoff herzustellen. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten und Mitte der 70iger wurden bereits Schiffe in GFK mit einer Länge von bis zu 25 Metern gefertigt. Aus der Produktion von diesen Schiffstypen wurden schnell eine Produktion von gewerblichen Schiffen. In 1985 änderte das Unternehmen seinen Firmennamen in ”Faaborg Vaerft A/S”. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden fast ausschließlich nur Neubauten produziert. Der Beschluß der Europäischen Union die Fischfangquoten zu reglementieren, führte auch bei der Faaborg-Werft zu einer Konzeptumstellung. Fortan konzentrierte man sich auf die Bereiche Neubauten, Reparatur und Wartung. Die rund 65 festangestellten Mitarbeiter sind langjährige Spezialisten in den Bereichen, Schiffsmontage, Schlosserei, Rohrleitungsbau, Innenausbau, Tischlerei und im Bereich GFK-Verarbeitung.
Bis heute wurden rund 850 Schiffe gebaut. Der Kundenstamm ist überwiegend dänischer und deutscher Natur und besteht im Wesentlichen aus Behörden wie das Lotsenwesen, die Umweltdirektion und die Marine, sowie deutsche Wasser- und Schifffahrtsämter. Im Laufe der Jahre wurden viele Fischereifahrzeuge nach Norddeutschland geliefert. Die Qualität der Boote sprach sich herum und bald wurden über zwanzig Inspektionsfahrzeuge für die deutschen Wasserschutzpolizeibehörden, in den Grössen 11 bis 12 Meter, gebaut und abgeliefert. Heute bezeichnet sich das Unternehmen als Ausrüster von Schiffsneubauten. Denn bei Neubauten werden die Kaskos, sofern es sich um Metallrümpfe handelt, von externen Zulieferern bezogen. Das Produktfolio der Werft beinhaltet heute jegliche Art von Schiffsneubauten, -reparaturen und -wartung in Metall (Stahl und Aluminium) und GFK und zählt zu einer der führenden Werften in Dänemark. Die Faaborg Vaerft A/S ist heute das größte Unternehmen Dänemarks für den Bau von Berufswasserfahrzeugen aus Glasfasern.
Zum Betriebsgelände gehören moderne Produktionshallen, ein Schwimmdock für Schiffe bis 600 t und eine doppelte Helling für Schiffe bis 150 t. Der Werfthafen hat eine Wassertiefe von 5 m, eine Kailänge von 200 m und kann Schiffe bis zu 65 m Länge aufnehmen.
Die Werftanlage
Das Werftgebäude und die Betriebseinrichtungen, werden laufend erweitert und verbessert, dies ist notwendig, um die führende Position der Faaborg Værft im Bereich glasfaserverstärktem Polyesterbau zu sichern und den Kunden ein absolut zufriedenstellendes Produkt anbieten zu können. Zurzeit investiert das Unternehmen in eine neue Schiffbauhalle die direkt neben der werfteigenen Slipanlage gebaut werden soll. Jan Mortensen: „Damit sind wir wetterunabhängig und können, neben unserem Schwimmdock, zusätzlich Schiffe aufnehmen die eine Kaskobesichtigung bzw Arbeiten am Unterwasserschiff erfordern“.
Es werden so viele Aufgaben wie möglich in eigener Regie durchgeführt. Unterlieferanten werden nur nach vorheriger Genehmigung eingeschaltet.
Faaborg Vaerft A/S liefert Schiffe für viele unterschiedliche Zwecke.
Green Passenger Ferries
Das Konzept elektrischer Personenfähren der Faaborg Værft – Green Passengers Ferries – wurde im Hinblick auf moderne und nachhaltige Personenfähren entwickelt, die die Umwelt nicht durch Abgase, Partikel und NOx-Emissionen verschmutzen. Die Akkumulatoren der Fähre werden im Laufe der Nacht mittels Landstromversorgung aufgeladen. So wurde vor einiger Zeit die erste vollelektrische Passagierfähre aus GFK-Komposit-Material an die Reederei Ballerina AB in Stockholm, Schweden, ausgeliefert. Dieses hochmoderne Fahrzeug transportiert zur vollsten Zufriedenheit seiner Auftraggeber in dem Archipel von Stockholm, superleise und umweltfreundlich, die Passagiere zwischen den Inseln. Mortensen: „Wir haben in Zusammenarbeit mit, Wilhelmsen Technical Solution in Schweden und Saft in Frankreich diese moderne, umweltfreundliche, elektrisch betriebene Fähre entwickelt“. Das Fahrzeug wurde auf den Namen SJÖVÄGEN getauft und dann mit eigenem Antrieb von Faaborg in Dänemark nach Stockholm in Schweden überführt.
Die SJÖVÄGEN ist für den Transport von 150 Personen konzipiert und zugelassen. Das Fahrzeug hat eine integrierte Eisverstärkung und ist mit einem doppelten Propellerantrieb ausgestattet. Angetrieben wird es durch zwei 160 kW starke Elektro-Motoren, die von einer 500 kWh Akkumulatorenbank gespeist werden. Es ist mit einer elektrohydraulischen Ruderanlage, einem elektrisch betriebenen Bugstrahlruder sowie einer kompletten kommunikations- und nachrichtentechnischen Anlage ausgestattet.
Vermessungsschiff WALTER TÜRK
Für das WSA-Bingen (Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen) wurde in 2016 das hydrologische Vermessungsschiff WALTER TÜRK abgeliefert.
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit den dänischen Seestreitkräften
Seit mehr als 20 Jahren baut, wartet und modifiziert die Faaborg Værft A/S die Fahrzeuge der dänischen Seestreitkräfte. Das größte Neubauprojekt von Schiffen für die Seestreitkräfte, die die Faaborg Værft A/S geliefert hat, trägt die Schiffstypbezeichnung MK-II Diana-Klasse und hierbei wurden die Schiffe in Glasfaserverbundwerkstoff gebaut. Die Fahrzeuge haben eine Länge von 43 Metern, eine Breite von 8,2 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit. von 25 Knoten. Sie sind für eine Besatzung von neun Personen ausgelegt, haben darüber hinaus eine mögliche Kapazität für 15 Personen. Die Diana-Klasse wurde ein großer Erfolg und zählt zu den besten Schiffen der dänischen Seestreitkräfte.
Spezialist für GFK-Verarbeitung
Mit mehr als 47-jähriger Erfahrung im Bereich der G.F.K.-Herstellung ist das Ziel der Faaborg Vaerft A/S weiterhin, das führende Unternehmen auf dem Markt zu sein.
1999 wurde die Faaborg Værft A/S gemäß ISO-9002 zertifiziert, um den erhöhten Anforderungen an die Qualitätssicherung gerecht zu werden.
Außerdem sind sowohl das Unternehmen als auch die Fahrzeuge durch die Schifffahrtsdirektion und die entsprechenden deutschen See-Berufsgenossenschaften, sowie gemäß den Anforderungen durch das Lloyds Register of Shipping und dem Germanischen Lloyd zugelassen.