Sogar bei Motorenbauern kommt immer wieder die Diskussion auf nach welchem Verbrennungsverfahren arbeitet ein Dual Fuel Motor.
In dieser speziellen Betrachtung geht es um den von der MAN Diesel & Turbo entwickelten Dual Fuel Motor ME-GI.
- Die Motoren der MAN Baureihe ME-GI werden in der Hauptsache mit Erdgas als Kraftstoff betrieben.
- Das Gas ist grundsätzlich zündunwillig.
- Dennoch können selbsttätig Entzündungen (Klopfen!) auftreten, die jedoch wegen der damit verbundenen unkontrollierbar hohen Drücke unerwünscht sind.
- Um eine kontrollierte Verbrennung sicherzustellen, wurde eine Maßnahme bei diesen Motoren eingeführt, mit der einerseits eine zuverlässige Zündung zum gewünschten Zeitpunkt stattfindet und andererseits eine einwandfreie Verbrennung sichergestellt wird.
- Eine einwandfreie Verbrennung setzt eine gute Gemischaufbereitung von Luft und Kraftstoff voraus. Ob diese innerhalb oder außerhalb des Verbrennungsraumes stattfindet, ist aus heutiger Sicht völlig unerheblich für das jeweilige Verbrennungsverfahren.
- Otto- und Dieselverfahren unterscheiden sich heute nur noch hinsichtlich der Zündung: Fremdzündung oder Selbstzündung. Zur Fremdzündung wird einem Motor von außen Energie zugeführt, die den Verbrennungsvorgang einleitet. Das erfolgt bei den Motoren der Baureihe ME-GI mit dem Zündöl (im Originaltext heißt es „pilot oil“!)
Fazit: Es gibt keinen Gas-Dieselmotor im strengen Sinne, also einen Motor der mit Selbstzündung arbeitend Gas verbrennt. Folglich arbeiten die Motoren der MAN Baureihe ME-GI beim Betrieb mit Gas im Ottoverfahren.