Untergang nach Fehlplanung

Die MAERSK SHIPPER ist gekentert.
Die MAERSK SHIPPER ist gekentert. © DMAIB

Maersk PSVs sanken auf dem Weg zum Abbruch – Auch falsche Einschätzungen auf See 

Fehler in der Planung und falsche Einschätzungen auf See haben zu dem   Untergang der Plattformversorger MAERSK SEARCHER und MAERSK SHIPPER geführt.

Zu diesem Ergebnis ist die dänische Stelle für Seeunfalluntersuchungen (DMAIB) in ihrem   Abschlussbericht   gekommen. Die beiden gesunkenen Spezialschiffe   waren Ende des vergangenen Jahres auf dem Weg zum Abbruch in die Türkei. Sie sanken jedoch unter   zunächst   ungeklärter Umstände etwa 80 Seemeilen vor der französischen Küste. Die DMAIB stellte nun fest, dass sowohl vor als auch während der Reise Fehler gemacht wurden. Die Planung sei ursprünglich auf einen Schleppverband mit der MAERSK CHANCELLOR an der Spitze ausgelegt gewesen. Ein Doppel- oder   Serienschlepp   war   aus verschiedenen Gründen abgelehnt worden. Man entschied sich für einen Parallelschlepp, in dem die beiden Schrottschiffe nebeneinander bewegt werden. Ein Kollisionsrisiko sei vermerkt worden. Während der Planungsphase sei dann jedoch der Projektmanager im Zuge einer Umstrukturierung entlassen worden. Die Nachfolger hätten das unfertige Konzept für final gehalten, wählten jedoch einen anderen Schlepper, die MAERSK BATTLER. Auf der Reise sei es dann zu den vorhergesehenen Kollisionen gekommen.

Die beiden PVS kollidieren in bewegter See.
Die beiden PVS kollidieren in bewegter See. © DMAIB

Die Crew des Schleppers hätte jedoch nur Schäden oberhalb der Wasserlinie festgestellt. Das sollte sich als falsch herausstellen. Die SEARCHER hatte Wassereinbruch erlitten und war bereits im Begriff zu sinken, als es bemerkt wurde. Die Verbindung zur BATTLER sei rasch gekappt worden. Die SHIPPER sei wenige Minuten später gekentert und schließlich nach etwa sechs Stunden gesunken.

 

 

Mit freundlicher Genehmigung des THB

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