DieEnergiewende und der Klimaschutz benötigen Power-to-X. Die Umwandlung vongrünem Strom in lagerfähiges Gas oder synthetische Kraftstoffe ist einwesentlicher Baustein, um die energiepolitischen Ziele Deutschlands und Europaszu erreichen. Neben der Batterieelektrik ist Power-to-X der vielversprechendsteAnsatz, regenerativ erzeugten Strom in andere Energieformen zu überführen unddamit langfristig den fossilen Energieträgern den Rücken zu kehren. Der VDMA hat deshalb eine Arbeitsgemeinschaft „Power-to-X for Applications“ gegründet,die Wege für die breite Anwendung dieser Technologie aufzeigen soll.
Neue Fraunhofer-Studie vorgestellt
Anlässlich der Gründung der Arbeitsgemeinschaft wurde in Frankfurt eine neue Studie zu Power-to-X vorgestellt, die das Fraunhofer Institut für System- undInnovationsforschung zusammen mit der IREES GmbH im Auftrag der VDMA-nahen IMPULS-Stiftung durchgeführt hat. Die Potentiale und Handlungsempfehlungen wurden basierend auf drei prominenten Studien aus dem Jahr 2018 erarbeitet (BDI Klimapfade, dena Leitstudie, Agora) und mit einer Szenarioanalyse des VDMA verglichen. Dabei wurde deutlich, wie entscheidend die rechtzeitige undrichtige Regelsetzung langfristiger politischer Rahmenbedingungen ist. „ImZentrum dieser Diskussion stehen die verschiedenen Abgaben, Umlagen und Steuernauf Strom, Gas und andere Energieträger, die in ihrer Höhe zum Teil sehrunterschiedlich ausfallen“, sagte Prof. Martin Wietschel vom Fraunhofer ISI.„Ein mögliches Zielmodell für den rechtlichen Rahmen sollte daher sowohl zueinem ökonomisch effizienten Gesamtsystem als auch zu einer weitgehendenInternalisierung externer Effekte wie des Klimawandels führen“ ergänzte er.
Die Industrie sieht etwa in der Anrechnung synthetischer Kraftstoffe im Rahmender EU-Flottenemissionsverordnung für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge einenbedeutsamen Hebel, diesem Ziel einen großen Schritt näher zu kommen.
Auf deranschließenden ersten Mitgliederversammlung wurde Dr. Uwe Lauber, CEO von MANEnergy Solutions, zum Vorsitzenden der neuen
Arbeitsgemeinschaft gewählt.
Power-to-Xist zentraler Baustein der Energiewende
Der Maschinen- und Anlagenbau ist sowohl Hersteller als auch Anwendereffizienter und emissionsmindernder Technologien und damit Schlüsselindustrieund Treiber einer erfolgreichen Energiewende. „Die Power-to-X Technologie kanneine Schlüsseltechnologie für die Sektorkopplung werden“, sagte Lauber. „Dennsie hat das Potenzial, klimafreundlich erzeugte Energie auch in nicht direktelektrifizierbaren Sektoren nutzbar zu machen“, ergänzte er.
Die Politik zeigt Interesse an der P2X-Technologie und stellt bereits jetzt Forschungsgelder zur Verfügung. Entscheidend ist dabei allerdings ein technologieoffenerAnsatz. „Die Maßnahmen der Politik dürfen nicht auf eine bestimmte Technologieausgerichtet sein. Die Politik muss vielmehr für langfristig stabileRahmenbedingungen sorgen. Denn nur so werden Investoren die notwendigen Mittelaufbringen, die für ein Projekt dieser Dimension notwendig sind“, betonteHartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.
GroßesInteresse an Mitarbeit in der neuen AG P2X4A
Das Interesse der Industrie an der neuen Plattform ist immens; bereits zumAuftakt erreicht die Arbeitsgemeinschaft eine Mitgliederzahl von über 50 Unternehmen. „Das große Interesse an der Arbeitsgemeinschaft zeigt dieBedeutung, die der Power-to-X Technologie zugesprochen wird“, sagte PeterMüller-Baum, neu berufener Geschäftsführer der AG. ImVerband sind bereits wesentliche Akteure einer P2X-Wertschöpfungsketteorganisiert, von der Erzeugung erneuerbarer Energie über die Anlagenbauer bishin zu den Abnehmern künstlicher Kraftstoffe. „Mit der neuen Arbeitsgemeinschaft bringen wir nun den Maschinen- und Anlagenbau mit weiteren wichtigen Marktteilnehmern wie der Mineralölwirtschaft, der Automobilindustrieund der Chemieindustrie zusammen. Sie bietet daher die ideale Plattform, um dieInteressen der Industrien zu bündeln und gegenüber Öffentlichkeit und Politikzu vertreten. Mit dem größten Industrieverband Europas im Rücken wollen wir denWeg für einen wesentlichen Baustein einer umfassenden Energiewende ebnen“,resümierte Müller-Baum.