Die maximale Verfügbarkeit
von Schiffen zu gewährleisten und dabei den Kraftstoffverbrauch und
die CO2-Emissionen
so gering wie möglich zu halten, ist das Ziel eines neuen
elektronischen Überwachungssystems, das nach Angaben von Rolls-Royce
gemeinsam mit ZF entwickelt und mit der Förde Reederei Seetouristik
(FRS) testet. Das Equipment Health Management System (EHMS) überträgt
und analysiert Daten von MTU-Motoren, ZF-Getrieben und anderen
wesentlichen Komponenten auf dem Schiff. Es bezieht dabei weitere
Faktoren wie Wind, Wellen und Strömung ein. Ab 2021 soll das System
Flottenmanager dabei unterstützen, ihre Schiffsflotte so effizient
und umweltfreundlich wie möglich zu betreiben und dies in Echtzeit
zu überprüfen und anzupassen.
„Zuverlässigkeit ist unser
höchstes Gut”, erklärt Tim Kunstmann, Geschäftsführer der FRS
Helgoline GmbH & Co. KG. „Wenn 680 Fahrgäste an den
Landungsbrücken in Hamburg stehen und auf den HALUNDER JET nach
Helgoland warten, steht der verlässliche Schiffsbetrieb an oberster
Stelle“ Darum ist die Reederei sehr daran interessiert, das neue
elektronische Überwachungssystem von Rolls-Royce und ZF ganz auf
ihren Bedarf hin mit zu gestalten. Priorität legt die Reederei dabei
auf die Themen Verfügbarkeit der Schiffe und den effizienten und
umweltfreundlichen Betrieb.
Die
international tätige Unternehmensgruppe betreibt insgesamt 58
Schiffe für Fährverbindungen und Offshore-Windanlagen in Europa,
Nordafrika, dem Nahen Osten und Nordamerika. Derzeit sind dabei 40
MTU-Motoren im Einsatz. Die Förde Reederei Seetouristik vertraut
schon seit 1997 auf MTU-Motoren. „Die große Anzahl der Schiffe,
die Vielfalt der Schiffstypen und ihrer Einsatzgebiete macht die
Flotte der FRS besonders interessant für das Entwicklungsprojekt.
Das ermöglicht uns, ein Produkt zu entwickeln, das auf den Bedarf
größerer Flottenbetreiber ausgelegt ist“, erklärt Bartosz
Kowalinski, Projektleiter beim Geschäftsbereich Power Systems von
Rolls-Royce.
Die nächsten Schritte sind das Erstellen einer
Schnittstelle von den ZF-Getrieben zum Equipment Health Management
System sowie das Erfassen und Analysieren von Daten verschiedener
Komponenten des Antriebsstrangs auf dem Halunder Jet. Anhand agiler
Arbeitsmethoden werden die Zwischenergebnisse immer wieder vom Kunden
auf seine Anforderungen hin überprüft. Mit dieser Kooperation
verfolgen Rolls-Royce und ZF das Ziel, Schifffahrtskunden optimierte
und integrierte Antriebslösungen anzubieten. 70 Prozent der
MTU-Motoren für Schiffe werden schon jetzt mit ZF-Getrieben
ausgeliefert.