Nun auch LNG Ship-to-Ship Bebunkerung in Emden

ENGIE ZEEBRUGGE bebunkert im Ship-to-Ship Verfahren die SIEM CONFUCIUS
ENGIE ZEEBRUGGE bebunkert im Ship-to-Ship Verfahren die SIEM CONFUCIUS mit rund 1.500 to LNG an der Emspier in Emden

TITAN-LNG schickt Bunkerschiff

Der 200 Meter lange Autotransporter SIEM CONFUCIUS wurde durch das 108 Meter lange LNG-Bunkerschiff ENGIE ZEEBRUGGE bebunkert.

Das Bunkerschiff brachte seine erste LNG-Lieferung in den Hafen von Emden. Die LNG-Bebunkerung wurde zeitgleich mit der Be- und Entladung der Fracht des Schiffs durchgeführt.

ENGIE ZEEBGUGGE wurde von Hanjin Heavy Industries & Construction Co. Ltd in Busan, Südkorea, 2017 abgeliefert. ENGIE ZEEBRUGGE steht im gemeinsamen Besitz von Engie, Mitsubishi Corporation & NYK und Fluxys. Mit einer LNG-Ladekapazität von 5.000 m³ werden alle Arten von Schifffahrtskunden in Nordeuropa bedient.

In rund acht Stunden wechselten ca. 1.500 metrische Tonnen von dem tiefkalten (-163 Grad C) verflüssigten Erdgas, LNG (Liquefied Natural Gas), von Schiff zu Schiff. Der 2020 fertiggestellte Autotransporter SIEM CONFUCIUS war bereits Mitte Juni am Emskai zur Verladung von Kraftfahrzeugen im Hafen Emden. Diesmal wird der moderne Frachter mit LNG (Liquefied Natural Gas) durch das ebenfalls mit Erdgas betriebene Bunkerschiff ENGIE ZEEBRUGGE bebunkert. Das Erdgas gilt derzeit als eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Schiffskraftstoffen. Lt. Aussagen fährt das Bunkerschiff im Auftrag von TITAN-LNG.

„Die moderne Schifffahrt braucht zeitgemäße Angebote in den Häfen. Ich freue mich, dass wir in Emden für die Reeder und die Hafenwirtschaft die Voraussetzungen für die Umstellung auf andere Kraftstoffe bieten können“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Gut vorbereitet

Seit November 2019 können mit Erdgas betriebene Schiffe an der Emspier „Ship-to-Ship“ bebunkert werden. Zuvor wurden die genehmigungsrechtlichen Grundlagen sowie Sicherheitskonzepte mit der Feuerwehr, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sowie der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt entwickelt. Eine Machbarkeitsstudie wurde von dem Leeraner Unternehmen NAUTITEC erstellt.

Zudem wurde die Liegewanne an der Emspier im Jahr 2019 auf einer Länge von 400 Metern und einer Breite von 45 Metern auf 10,80 Meter (SKN) vertieft. Das ermöglicht die Abwicklung von Schiffen mit einem größeren Tiefgang als bisher. Damit hat Niedersachsen Ports auf die Entwicklung der Schiffsgrößen im Import und Export von Fahrzeugen reagiert.

Hafen mit LNG-Erfahrung

Über den Hafen Emden werden durch Volkswagen Fahrzeuge aus Europa nach Übersee verschifft. Die Route der SIEM CONFUCIUS führt von Emden aus direkt nach Halifax in Kanada.

LNG-Erfahrung hat der Hafen Emden schon seit 2015. Die Borkumfähre MS Ostfriesland der Reederei AG Ems wird mit Erdgas angetrieben, hierbei erfolgt die Bebunkerung per Truck-to-Ship. Die AG Ems lässt derzeit eine weitere Fähre auf Erdgasbetrieb umbauen.

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.