Ammoniak als kohlenstofffreier Kraftstoff auf dem Vormarsch
Die britische Klassifizierungsgesellschaft Lloyd’s Register (LR) hat Samsung Heavy Industries (SHI) das „Approval in Principle (AIP)“ für die Konstruktion von mit Ammoniak betriebenen Tankschiffen erteilt. Es handelt sich dabei um ein bahnbrechendes Projekt, das mit Malaysia‘s führender Schifffahrtslinie MISC (Malaysia International Shipping Corporation Berhad) und dem Motorenhersteller MAN Energy Solutions durchgeführt wird.
Die SHI sagte kürzlich, dass sie nun die exklusive Entwicklung eines entsprechenden Versorgungssystems für gasförmige Kraftstoffe und eines detaillierten Schiffsdesigns vorantreiben wird. Sie strebt die Kommerzialisierung dieser Entwicklungen bis 2024 an.
Jong-Hyun Youn, Leiter der Konstruktionsabteilung der GKV, kommentierte dies: „Das von der GKV geleitete Projekt zur Auslegung von Ammoniak als Kraftstoff bringt alle relevanten Akteure vom Kraftstofflieferanten bis zum Betreiber zusammen und wird zu einem kommerziellen Ergebnis führen.
Der designierte CEO der LR-Gruppe und Direktor für Marine und Offshore, Nick Brown, sagte: „LR arbeitet mit führenden Industriepartnern zusammen, um kohlenstofffreie Kraftstoffe für die seegehende Schifffahrt innerhalb dieses Jahrzehnts Wirklichkeit werden zu lassen. Die Schifffahrt braucht Taten und keine Lippenbekenntnisse, um die Ziele der IMO für 2050 in Bezug auf Treibhausgasemissionen zu erreichen, und diese Herausforderung erfordert kollektives Handeln und die Zusammenarbeit der gesamten Industrie. Nach der Ankündigung des gemeinsamen Entwicklungsprojekts für mit Ammoniak betriebene Tankschiffe Anfang 2020 freuen wir uns, dass die SHI stetige Fortschritte beim Kraftstoffversorgungssystem und bei der detaillierten Schiffskonstruktion gemacht hat“.
In ihrem Bericht zur Energieprognose 2020 prognostiziert die Internationale Energieagentur, dass die Verwendung von Ammoniak sowie Wasserstoff als Schiffskraftstoff zunehmen und bis 2060 60 % der Schiffskraftstoffe ausmachen wird. In ähnlicher Weise kündigte BP (ehemals British Petrol) in ihrem Bericht zur Energieprognose 2020 an, dass der Anteil der Nicht-Kohlenwasserstoff-Kraftstoffe wie Ammoniak, Wasserstoff, Biokraftstoff und andere bis 2050 auf 85% der Gesamtenergiemenge von 2018 ansteigen wird.