MAN ES will bis 2024 ersten mit Ammoniak betriebenen Motor ausliefern

Molekülgeometrie von Ammoniak
Molekülgeometrie von Ammoniak. © Wikipedia

Entsprechend einer MAN Energy Solutions Information strebt das Unternehmen das Jahr 2024 für die erste Lieferung eines neuen, mit Ammoniak betriebenen Zweitaktmotors an. Die Aufnahme der mit Ammoniak betriebenen Variante des ME-LGIP-Motors von MAN B&W in das Produktportfolio von MAN ist abhängig vom erfolgreichen Abschluss eines umfassenden Motortests, der für 2024 geplant ist.

Das Projekt wird auf dem Testmotor 4T50ME-X entwickelt, der als Plattform für die Entwicklung des Ammoniakmotors in der Anlage des Forschungszentrums Kopenhagen (RCC) von MAN ES dienen wird. Die ersten Motortests sollen 2021 in der Anlage in Kopenhagen beginnen.

MAN ES hat erfolgreich eine Vorstudie zur Ammoniak-Brennbarkeit im Jahr 2019 durchgeführt: René Sejer Laursen, Promotion Manager für Dual-Fuel-Motoren bei MAN ES, sagte „…dass die vergleichsweise langsame Flammengeschwindigkeit sowie die langsamere Wärmeabgabe und die Verbrennungseigenschaften von Ammoniak kein Hindernis für die Verbrennung in Zweitaktmotoren darstellen“.

MAN ES startete das Entwicklungsprojekt einer mit Ammoniak betriebenen Variante seines Zweitaktmotors MAN B&W ME-LGIP Anfang 2020, als das Unternehmen in seinen Büros in Kopenhagen einen Workshop zur Gefahrenerkennung veranstaltete.

Die Entwicklung eines mit Ammoniak betriebenen Motors wird als eine der potenziellen Lösungen zur Dekarbonisierung der Flotte angesehen, insbesondere da Ammoniak kohlenstofffrei ist, das z.B. aus, Wind- oder Sonnenenergie erzeugt wird. Die rasche Entwicklung der Ammoniak-Produktionstechnik war eines der Themen eines Weißbuchs, das Anfang August von Hafnia, Alfa Laval, Haldor Topsoe veröffentlicht wurde.

Das wachsende kommerzielle Interesse an Ammoniak als potenziellem Schiffskraftstoff (oder genauer gesagt Energieträger) hat in den letzten Monaten zu einer starken Zunahme von Forschungsprojekten geführt. Gegenwärtig laufen etwa 50 verschiedene Forschungsprojekte, die sich mit Ammoniak als potenziellem Kraftstoff für Verbrennungsmotoren befassen.

Im aktualisierten Ammoniak-Routenplan von MAN ES ist vermerkt, dass die Spezifikation der Ammoniakversorgungs- und Hilfssysteme im Jahr 2021 erfolgen wird, während die Nachbehandlungslösung bis 2022 spezifiziert wird.

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.