Am Sonntag, den 8. November, legte mit der CMA CGN JACQUES SAADE erstmals ein Methan-Containerschiff der Megamax-Klasse am Eurogate-Terminal an.
Mit einer Länge von 400 Meter, einer Breite von 61 Meter und einer Höhe von 78 Meter gehört die JACQUES SAADE zu den größten Containerschiffen der Welt. Als Kraftstoff nutzt das Schiff der Megamax-Klasse Methan. Das macht es bisher einzigartig.
Der Tank fasst 18.600 Kubikmeter verflüssigtes Methan. Die Menge ermöglicht eine Rundreise von 23.372 Seemeilen zwischen Asien und Nordeuropa. Für die Sicherheit sorgen vier Isolationsschichten im Tank, darunter auch ein Gehäuse aus rostfreiem Edelstahl und High-Tech-Sensoren. „Die CMA CGM JACQUES SAADE ist ein Symbol für unsere Nachhaltigkeitsziele und steht für unsere Vorreiterrolle in der Schifffahrt hinsichtlich des Einsatzes von Methan. Die erstmalige Ankunft unseres neuen Flaggschiffes macht uns daher sehr stolz“, sagt Peter Wolf, Geschäftsführer CMA CGM Deutschland GmbH und ergänzt: „Das Schiff und alle von nun an monatlich in Fahrt kommenden Schiffe dieser Serie, werden eine Schlüsselrolle im regelmäßigen Verkehr zwischen Asien und Europa einnehmen. Ein wichtiges Drehkreuz ist dabei der Hafen Hamburg – ein Hafen, zu dem CMA CGM-Gründer JACQUES SAADE zeitlebens eine enge Verbindung hatte.“ Der Containergigant ist das erste von neun Schiffen dieser Serie, die in den kommenden Jahren nach und nach zum Einsatz kommen werden.
JACQUES SAADE wird regelmäßiger Gast in Hamburg
Die CMA CGM Group setzt das Schiff der Megamax-Klasse auf der French Asia Line (FAL 1) zwischen Asien und Europa ein. Es startet in Tianjin Xingang (China) und macht anschließend in Busan (Südkorea), Ningbo (China), Shanghai (China), Yantian (China), Singapur (Singapur) und Le Havre fest. Zurück geht es dann mit Start in Le Havre über Dunkerque, Hamburg, Rotterdam, Southampton, Algeciras und Port Klang nach Tianjin Xingang. So wird die CMA CGM JACQUES SAADE regelmäßig in Hamburg zu sehen sein.
„Wir freuen uns, mit der CMA CGM JACQUES SAADE das weltweit größte mit Methan betriebene Containerschiff im Hamburger Hafen zu begrüßen“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority und ergänzt: Für uns ist dieser Anlauf ein tolles Signal unseres Partners CMA CGM für die ganze Branche in Richtung nachhaltiger und innovativer Technik.“
Methan als zukunftsfähiger Kraftstoff
Methan gilt als alternativer Kraftsoff zum Diesel. Das Gas reduziert den Ausstoß von Feinstaub und Schwefeldioxid um jeweils bis zu 99 Prozent, Stickstoffoxide bis zu 85 Prozent und Kohlendioxid um bis zu 20 Prozent. Der Hamburger Hafen und die Metropolregion sind dabei, intensiv innovative Techniken auszubauen und zu fördern. Ingo Egloff, Vorstandsmitglied bei Hafen Hamburg Marketing betont: „Mit dem Anlauf des ersten LNG-Containerschiffes der Megamax-Klasse zeigt sich deutlich, dass der Hamburger Hafen mit seinen Initiativen zu nachhaltigen Kraftstoffen auf dem richtigen Weg ist. Die Entwicklung und der Bau des ersten LNG-Hubs in Brunsbüttel und der Aufbau einer grünen im Hamburger Hafen.“
Motoren für viele Einsätze
WinGD zog alle Register für die mager verbrennenden 12-Zylinder-Dieselmotoren 12X92DF. Mit einer maximalen Leistung von 63.840 kW, was laut CMA CGM 10 Triebwerken des Airbus A380 entspricht, sind diese Kraftwerke die größten, die das Unternehmen je gebaut hat, und die leistungsstärksten methanbetriebenen Motoren aller Zeiten. Sie sind aus WinGDs meistverkaufter X-DF Dual-Fuel-Low-Speed-Technik hervorgegangen, die erstmals 2017 vorgestellt wurde. WinGD hat nach eigenem Bekunden ein volles Auftragsbuch für 320 dieser Motoren, von denen 60 in Betrieb sind. Sie wurden im gesamten maritimen Spektrum eingesetzt und treiben LNG-Tanker, gasbetriebene ULCS, Aframax-Shuttle-Tanker und sehr große Rohöl-Tanker an.
Die Typenzulassung für den Motor erfolgte erst Ende Mai 2020 nach einem langwierigen Verfahren aufgrund der Größe und Komplexität des Motors. Bureau Veritas stellte ein weltweites Team von Triebwerksspezialisten zusammen, um jede der kritischen Phasen des Zertifizierungsprozesses zu überwachen.
„Progressive Typgenehmigungstests waren notwendig“, erklärt der technische Vizepräsident von Bureau Veritas, Olivier Cartier, und gibt an, wie Fortschritte und Verfeinerungen bei jedem Schritt des Prozesses gemessen und notiert werden mussten. „Wir blieben zuversichtlich, dass die endgültige Zertifizierung bei 100% unter Verwendung von Gas als Kraftstoff ein erreichbares Ziel sei“.
„Der Methanschlupf bleibt ein Problem bei methanbetriebenen Motoren, da Methan ein potentes Treibhausgas ist“, so WinGD. In einem Papier, das auf dem virtuellen Gipfel der Gastech im September 2020 vorgestellt wurde, behauptet der Hersteller, dass seine X-DF-Technik der zweiten Generation den Verbrauch von Kraftgas um 3%, den Verbrauch von Methan um bis zu 5% und den Methanschlupf um bis zu 50% der bisherigen Werte reduziert.