Am 28. Januar feierte die Fährreederei Scandlines ihren alljährlichen Neujahrsempfang in Berlin. Hierzu hatte das Unternehmen traditionell Parlamentarier und Wirtschaftsvertreter sowie Vertreter von Interessenverbänden und Journalisten als Gäste in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft im Berliner Regierungsviertel eingeladen.
Im Rahmen des von Ehrenberg Kommunikation ausgerichteten und organisierten Neujahrsempfangs ließ Morten Haure-Petersen, CCO von Scandlines, das Geschäftsjahr 2015 Revue
passieren, das er als erfolgreich bezeichnete. Die Finanzkrise sei endgültig überwunden, so dass die Reederei insbesondere auf der Fährlinie Rostock – Gedser deutliche Zuwächse im LKW- und PKW-Bereich verzeichne. Die Erholung der Wirtschaftslage und das damit verbundene Wachstum ließen die Zukunft der beiden neuen Scandlines-Fähren BERLIN und COPENHAGEN vielversprechend aussehen, so Haure-Petersen. Die beiden Schiffe gehen derzeit bei Fayard im dänischen Munkebo ihrer Endausrüstung entgegen; dort werden sie u. a. mit einem innovativem Hybrid-Antriebssystem ausgestattet. Die erste Fähre BERLIN soll noch vor Ostern ihren Dienst aufnehmen, die COPENHAGEN folgt einige Monate später.
Mit diesen Schiffen rückt bei Scandlines auch die Realisierung eines emissionsfreien Fährverkehrs immer näher. Der nächste Schritt hierzu ist dann die Umstellung von reinen Hybridfähren, wie sie auch schon auf der zweiten Scandlines-Linie Puttgarden – Rødby im Einsatz sind, zu sog. „Plug-In“-Hybridfähren. Die Schiffe sollen dazu über Ladestationen in den Häfen mit Strom aufgeladen werden, um den ersten und letzten Teil der Route ausschließlich batteriebetrieben zu bestreiten. Für diese „emissionsfreie Fahrt in Küstennähe“ (Scandlines) und die dazu notwendige Errichtung einer adäquaten technischen Infrastruktur fordert die Reederei jedoch noch Unterstützung von politischer Seite.
Als Gastredner auf dem Neujahrsempfang war diesmal Martin Burkert (SPD) geladen, MdB und Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur im Bundestag. Burkert betonte in seiner Rede die große Bedeutung von Scandlines als Verkehrsunternehmen und lobte die grüne Agenda sowie das konsequente nachhaltige Engagement der Reederei.
Auf und neben dem Rednerpult wurde auch dieses Jahr wieder die geplante feste Querung des Fehmarnbelts thematisiert. Hier steht die Reederei Scandlines weiterhin auf dem Standpunkt, dass sowohl die Finanzierung des Großprojekts durch Staatsgarantien als auch die in den Bauplänen vorgesehene Schlechterstellung des Hafenzugangs auf deutscher Seite eine deutliche Wettbewerbsverzerrung darstellen. Gleichzeitig bekräftigt die Reederei jedoch, ihren unternehmerischen Kurs fortsetzen und den Fährbetrieb auch dann aufrechterhalten zu wollen, wenn der Tunnel unter dem Fehmarnbelt Wirklichkeit geworden ist. „Wir fahren weiter“, schloss Morten Haure-Petersen optimistisch.
Eine weitere Herausforderung, welche die Reederei aktuell bewältigen muss, ist der Strom von Flüchtlingen von Deutschland via Dänemark nach Schweden. Hier führen insbesondere die wieder eingeführten Passkontrollen auf dänischer Seite zu Wartezeiten; über das genaue Procedere informiert die Reederei auf ihrer Website.