Die größten Schiffspropeller der Welt werden nicht an der Küste gebaut sondern haben ihre Wiege im Norden Deutschlands. Genauer gesagt: Mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte.
Seit mehr als 60 Jahren baut die „MMG – Mecklenburger Metallguss GmbH“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern Propeller für die Schifffahrt.
Darunter die größten und die schnellsten. Die schwersten bringen 130 Tonnen auf die Waage. Ihre Herstellung erfordert Fingerspitzengefühl und viel Geduld. Materialfehler sowie Lieferverzögerungen hätten fatale Folgen – Die Propeller und Schiffe, um die es geht, sind groß und teuer. Dabei paart sich modernste Bearbeitungstechnik mit dem handwerklichen Geschick der erfahrensten MMG-Mitarbeiter. Denn besonders sensible Bereiche, wie beispielsweise die Ein- und Austrittskanten, werden auch bei den größten Propellern noch von Hand geschliffen. Und immer wieder wird zwischendurch gemessen. Erst wenn er nach allen Prüfungen als passgenau gilt, wird eine Welle, oft sogar das Original, zur Probe in die Nabe eingelassen. Jetzt zeigt sich, ob wirklich sorgfältig gearbeitet wurde – und der Propeller auch nicht „eiert“. Dann geht alles ganz schnell. Der Propeller erhält ein Abnahmezeugnis, ausgestellt von einer Klassifikationsgesellschaft, vergleichbar dem TÜV an Land. Dann macht er sich auf den langen Weg zu „seinem“ Schiff, das eben oft in Asien entsteht. Erst auf einem Schwerlasttieflader zum Hamburger Hafen, und von hier aus dann noch „auf“ und nicht „am“ Schiff in eines der Schiffbauländer der Welt.
Fotos: Peter Pospiech