Rolls-Royce liefert zwölf MTU-Dieselaggregate für die ersten drei Fregatten vom Type 26 Global Combat Ships der britischen Royal Navy an den Generalunternehmer BAE Systems. Damit stammen die Kernbestandteile der kombinierten Antriebsanlage der Fregatte von Rolls-Royce: vier MTU-Dieselaggregate mit Motoren des Typs 20V 4000 M53B mit einer mechanischen Leistung von je 3.015 Kilowatt und eine Rolls-Royce-Gasturbine vom Typ MT30.
„Dass wir an diesem Zukunftsprojekt der Royal Navy mit unseren Dieselaggregaten beteiligt sind, macht uns stolz und zeigt, wie präzise Rolls-Royce Kundenbedürfnisse erfüllen kann“, sagte Knut Müller, Leiter des Behördengeschäftes bei MTU in Friedrichshafen. „Ein ausschlaggebender Grund für diese Auftragserteilung ist die langjährige Erfahrung von MTU mit kombinierten Antriebsanlagen“, ergänzte Müller.
Die Fregatte Type 26 Global Combat Ship ist das erste neu konstruierte Überwasserschiff der Royal Navy mit MTU-Motoren. Ebenfalls zum ersten Mal liefert Rolls-Royce ein MTU-Antriebssystem für ein Marineschiff, das die Anforderungen der Emissionsrichtlinie IMO III erfüllt: Um dies zu erreichen, wird jeder der vier Motoren pro Schiff mit einem Abgasnachbehandlungssystem ausgerüstet, das durch selektive katalytische Reduktion Stickoxide neutralisiert. Rolls-Royce testet diese Technologie, die erfolgreich bei MTU-Off-Highway-Motoren angewandt wird, seit längerer Zeit für die Verwendung in Schiffsantriebssystemen.
Das Type 26 Global Combat Ship ist das dritte Großprojekt der Royal Navy mit MTU-Motoren. Das Unternehmen wird auch für die Remotorisierung der britischen Fregatten der Duke-Klasse (Type 23) Dieselaggregate der Baureihe 4000 liefern. In den U-Booten der Astute-Klasse sind ebenfalls MTU-Dieselaggregate an Bord.
Beim CODELOG-Antrieb (Combined Diesel-Electric or Gas Turbine) der Type-26-Fregatten werden die MTU-Dieselaggregate den Strom für das Bordstromnetz und den Marschantrieb bereitstellen. Die Rolls-Royce-Gasturbine wird für Hochgeschwindigkeitsfahrten eingesetzt werden. Die MTU-Aggregate sind doppelelastisch gelagert und mit einer Schallkapsel umgeben. Dadurch erreicht das Antriebssystem eine extrem geringe Schallabstrahlung. Ein ähnlicher Antrieb mit MTU-Dieselaggregaten kommt zum Beispiel auch in den deutschen Fregatten der F-125-Klasse und in den französischen FREMM-Fregatten zum Einsatz. Kombinierte Diesel- und Gasturbinenantriebe erfüllen die anspruchsvollen Missionsprofile vieler militärischer Großschiffe.
Beitrag: MTU / PP