Worum handelt es sich bei diesem Stoff?
Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO2, ein unbrennbares, saures, farb- und geruchloses, ungiftiges Gas, das sich gut in Wasser löst.
Kohlendioxid ist ein wichtiger Bestandteil des globalen Kohlenstoffzyklus und ein natürlicher Bestandteil der Luft und damit der Erdatmosphäre. Menschliche Aktivitäten, allen voran die Verbrennung fossiler Energieträger, ließ den Anteil von CO2 in der Erdatmosphäre von ca. 280 parts per million (ppm: Teile pro Million) zu Beginn der Industrialisierung auf ca. 400 ppm im Jahr 2015 ansteigen, Tendenz weiter steigend. Dieser Anstieg bewirkt eine Verstärkung des sogenannten Treibhauseffektes, der wiederum die Ursache für die zunehmende globale Erwärmung ist.
Kohlendioxid wird auch von Menschen und Tieren ausgeatmet. CO2-Konzentrationen von mehreren 1000 ppm werden z. B. in unbelüfteten Klassenzimmern oder Konferenzräumen schnell erreicht und führen zu vorzeitiger Ermüdung und Konzentrationsschwäche.
Im biologischen Kreislauf zirkulieren enorme Mengen von Kohlendioxid, die weit größer sind als die aufgrund menschlicher Aktivitäten (technische Prozesse und Abholzung) in die Atmosphäre entlassenen Mengen. Trotzdem führen die menschlich verursachten Emissionen zu einer ständig wachsenden CO2-Konzentration der Atmosphäre, weil sie nicht von entsprechend hohen CO2-Entnahmen kompensiert werden. Die Biosphäre und die Ozeane nehmen nur einen gewissen Teil dieser zusätzlichen Emissionen auf, und dies nur mit zeitlicher Verzögerung; der Rest führt zu einer Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Die CO2-Emissionen steigen gegenwärtig immer noch erheblich und liegen inzwischen bei über 35 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) pro Jahr. Ohne massive Anstrengungen zum Klimaschutz werden die Werte in den nächsten Jahrzehnten weiter stark ansteigen, womöglich auf mehr als 600 ppm.
Beitrag des CO2 zu Treibhauseffekt und Klimaerwärmung
Da CO2-Moleküle in der Atmosphäre infrarotes Licht absorbieren können, tragen sie zum Treibhauseffekt bei: Sie behindern die Abstrahlung von Wärme von der Erde stärker als die Zufuhr von Sonnenenergie und führen deswegen zu erhöhten Temperaturen auf der Erde.
Der natürliche Treibhauseffekt – verursacht vom natürlichen CO2 und mehr noch von Wasserdampf – macht die Erde erst für uns bewohnbar. Dagegen ist der zusätzliche Treibhauseffekt aufgrund der menschlichen Aktivitäten (CO2-Emissionen) problematisch, da er das eingespielte Klima relativ schnell verändern kann, so dass die Anpassung der Biosphäre daran schwierig ist.
Wie funktioniert der Treibhauseffekt?
Die Sonne schickt ihre Strahlen zur Erde, wodurch sich die Erdoberfläche erwärmt. Diese Sonnenstrahlen sind kurzwellig und können relativ ungehindert die Atmosphäre der Erde durchdringen. Beim Auftreffen auf der Erdoberfläche werden diese kurzwelligen Strahlen allerdings umgewandelt in langwellige Wärmestrahlen und zurück ins Weltall reflektiert. Langwellige Strahlen können die Atmosphäre jedoch nicht wie die kurzwellige Strahlung durchdringen. Sie werden also wieder teilweise zur Erde reflektiert, wodurch sich die Oberfläche zusätzlich erwärmt. Die in der Erdatmosphäre befindlichen sogenannten Treibhausgase (also CO2, Methan, NOX, etc.) sorgen dafür, dass die langwellige Strahlung der Erdoberfläche noch zusätzlich zurückgehalten wird. Das Prinzip funktioniert also ähnlich wie beim Treibhaus, deshalb spricht man vom Treibhauseffekt. Der CO2-Gehalt unserer Atmosphäre wirkt sich also direkt auf die klimatischen Verhältnisse aus. Steigt der CO2-Gehalt, wird unsere Atmosphäre mit Energie angereichert. Die Folge: Es wird wärmer!
Wie lässt sich die CO2-Belastung verringern?
Bei allen heute verwendeten Kraftstoffen hängt die CO2-Emission unvermeidlich direkt von der benötigten Leistung ab. Kraftstoffsparen kann leicht sein, wenn man weiß dass z.B. 20% geringerer Verbrauch auch 20% weniger CO2-Ausstoß bedeuten.
Ein Beispiel: Ein PKW der im Durchschnitt etwa 8,0 Liter auf 100 km verbraucht und dabei rund 21 kg CO2 emittiert, reduziert seine CO2-Belastung bei 6,4 Liter /100km zu 17 kg.
Noch ein Beispiel: Ein 6.500 TEU Containerschiff verbraucht bei einer geplanten Geschwindigkeit von 25 kn in 24 Std rund 246 t Kraftstoff. Dabei werden rund 772 t CO2 / 24 Std emittiert. Bei reduzierter Fahrt, dem Slow-Steaming, von 20 kn werden nur noch 120 t Kraftstoff verbraucht. Die CO2-Emission beträgt dabei etwa 376 t. Und bei dem vielfach angewendeten Super-Slow-Steaming (12 kn) werden nur noch rund 35 t / 24 Std verbraucht; entsprechend etwa 110 t CO2!
Wohlgemerkt: Diese Beispiele beziehen sich jeweils auf EINEN PKW bzw auf EIN Schiff!
Allein in der Bundesrepublik liegt die Anzahl der PKW’s zum Ende 2016 bei rund 45 Mio und die der LKW’s bei rund 28 Mio.
Die v.g. Beispielsrechnungen könnten wir nun beliebig fortsetzen.
Was liegt also näher als eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Kraftfahrzeuge bzw. Leistungsbegrenzung für die Schifffahrt einzuführen? Hier ist in erster Linie die Politik gefordert – aber auch die Industrie und unsere gesamte Gesellschaft.
Müssen wir eigentlich zu Jahreszeiten, in denen es bei uns in Mitteleuropa nicht alle gewohnten Obst- und Gemüsesorten gibt, z.B. Spargel, aus Chile einfliegen, oder Äpfel aus Südafrika? Deutsche Äpfel sind im ganzen Jahr verfügbar. Müssen wir eigentlich als Privatpersonen mit dem Flugzeug in Urlaub reisen?
Wussten Sie dass allein in der Bundesrepublik rund 11.000 kleinere Flugzeuge gemeldet sind die überwiegend privaten Zwecken dienen?
Übrigens: Flugzeuge emittieren erheblich mehr CO2 als Kraftfahrzeuge oder Schiffe.
Die kürzlich eröffnete Elbphilharmonie ist ein gutes Beispiel dafür das Geld und Wille offenbar keine Rolle spielen. Man will etwas, also macht man es auch. Koste es was es wolle. Egal ob Autobahn, Tiefbahnhof, Flughafen oder Konzerthalle. Würde unsere Politik, Industrie und Gesellschaft mit dem gleichen Enthusiasmus das CO2-Thema angehen – der Umwelt wäre wahrlich geholfen.
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