Wussten Sie schon dass….
…die Länge der Donau nicht von der Quelle zur Mündung, sondern umgekehrt von der Mündung stromaufwärts gemessen wird(zwischen 2860 und 2880 km)? Der Null-Kilometerstein befindet sich bei der rumänischen Stadt Sulina am Schwarzen Meer am Beginn des Sulina-Mündungsarmes im Donaudelta.
…es seit der Internationalisierung der Donau durch den Pariser Frieden von 1856, mit dem der Krimkrieg beendet wurde (bestätigt in den Friedensverträgen von Versailles mit Deutschland, St. Germain mit Österreich, Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien und Trianon mit Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg) mehrere Donaukommissionen zur Regelung und Verabredung der Schifffahrts- und Strompolizeivorschriften für die Donau gab und gibt ? Die 1856 gegründete Europäische (Uferstaaten-) Donaukommission mit Sitz in Sulina an der Donaumündung wurde nach 1919 auf die Siegermächte beschränkt, sie hatte dann ihren Sitz im rumänischen Galati. Zusätzlich wurde 1921 die Internationale Donaukommission mit Sitz in Bratislava/Pressburg (ab 1927 in Wien) geschaffen, bei der alle Anrainerstaaten durch Zusatzverträge die gleichen Schifffahrtsrechte auf der Donau erhielten. 1940 wurden beide Dommissionen aufgelöst. Durch die Konvention über die Regelung der Schifffahrt auf der Donau, die sog. „Belgrader Akte“ von 1948 wurde die derzeitige Donaukommission mit Sitz in Budapest mit 11 Mitgliedern (Österreich seit 1960, Deutschland seit 1999) und neun Staaten als Beobachter ins Leben gerufen.
…durch den Rhein-Main-Donau-Kanal, sowie Kanäle zum nordöstlich des Donau-Unterlaufes gelegenen Nachbarfluss Dnjestr auch Länder wie Frankreich, die Schweiz und die Beneluxstaaten, bzw. Russland, Weißrussland und auch das Baltikum indirekten Binnenschifffahrts-Zugang zur Donau haben?
…der 1992 fertig gestellte Rhein-Main-Donau-Kanal einen begonnenen und einen fertig gestellten, aber aufgegebenen Vorgänger hatte ? Nach 790 ließ Karl der Große einen drei Kilometer langen Graben, die „Fossa Carolina“ bauen, um den schwäbischen Fluss Rezat mit dem Donau-Nebenfluss Altmühl zu verbinden. Bayerns König Ludwig I. veranlasste den Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals mit 100 Schleusen. Der Betrieb des 1846 vollendeten Kanals wurde wegen zu geringer Schleusenbreiten für die immer breiter werdenden Frachtschiffe 1950 aufgegeben.
…vier Atomkraftwerke ihr Kühlwasser aus der Donau beziehen? Es sind dies ….Gundremmingen in Deutschland, Paks in Ungarn, Kosloduj in Bulgarien und Cernavoda in Rumänien. Die Inbetriebnahme eines Kernkraftwerkes im Österreichischen Zwentendorf etwa 40 km stromaufwärts von Wien wurde, nachdem schon die ersten Brennstäbe geliefert worden waren, nach einer Volksabstimmung in Österreich, bei der sich 1978 eine knappe Mehrheit gegen die Atomkraft ausgesprochen hatte, gestoppt.
…der Streit, wo sich die Donauquelle befindet, nur allzu oft lokalpatriotische Gemüter in Wallung versetzt hat ? Da ist einmal die Quelle im fürstenbergischen Schlosspark von Donaueschingen, wo das aus Karstboden sprudelnde, von den Quellflüssen Brigach und Breg stammende Wasser in einem von einem Denkmal überragten Steinbecken sich sammelt, gestützt auf Erkenntnisse antiker und mittelalterlicher Grafen zur „offiziellen“ Donauquelle erklärt worden Andere sehen die Stelle, wo der längere Quellfluss Breg im Schwarzwald auf 1000 m Seehöhe entspringt, als „eigentliche“ Donauquelle an.
…ein Wassertropfen von der Donauquelle ins Schwarze Meer etwa eine Woche unterwegs wäre, würde er nicht durch Stauwerke aufgehalten.
…die Donau 10 Anrainerstaaten hat (mehr als andere Ströme der Welt – ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde): Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Serbien und Rumänien an beiden Ufern, Kroatien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine nur an einem Ufer.
…das 817.000 qkm große Einzugsgebiet der Donau von rund 200 Millionen Menschen bewohnt wird ? Außer den zehn Anrainerstaaten gehören noch kleinere Flächen von zehn weiteren Staaten dazu (Schweiz, Italien, Polen, Tschechische Republik, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Mazedonien und Albanien – auch ein Fall für dasGuinness-Buch der Rekorde). Direkt entlang der Donau leben etwa 100 Millionen Menschen mit insgesamt neun Muttersprachen: Deutsch, Slowakisch, Ungarisch, Kroatisch, Serbisch, Bulgarisch, Rumänisch und Ukrainisch. Dazu kommen noch kleinere Minderheiten wie Türken, Roma und Russen mit ihren Sprachen.
…Rumänien mit 1075 km (über ein Drittel der Gesamtlänge) über den längsten Donau-Abschnitt aller Anrainerstaaten verfügt ?Nahe der Pruth-Mündung in die Donau verfügt Moldawien über den kürzesten mit nur 570 m Länge (weltweit der kürzeste Abschnitt eines Landes – auch ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde). Zu den anfänglich nur 340 m waren durch einen Gebietstausch Moldawiens mit der Ukraine 1999 noch 230 m dazugekommen, damit Moldawien einen Donauhafen bauen konnte.
…die Donau nur einen Nebenfluss mit über 1000 km Länge hat – die Theiß (ungar. Tisza) mit 1308 km. Sechs Nebenflüsse übersteigen die 500 km-Grenze: Inn (518 km), Drau (769 km), Save (945 km), Olt (737 km), Sereth (596 km) und Pruth (953 km).
…der gleich hinter Bratislava/Pressburg links abzweigende Donauarm Maly Dunav, der in die Waag (Vah) kurz vor deren Auslaufen in die Donau mündet, mit der Großen Schüttinsel die größte Flussinsel Europas bildet ? Ein anderer nach Bratislava rechts abzweigender Donauarm, die Mosoni Duna, bildet auf ungarischem Gebiet die Kleine Schüttinsel.
…die der Donau rechts zustrebenden Nebenflüsse rund zwei Drittel des Wasservolumens beisteuern, was vom größeren Anteil hoher Gebirge herrührt (Alpen, Dinariden), die höhere Mengen von Niederschlägen abfangen als Regionen links des Stromes?
…drei Nebenflüsse der Donau (Iller, Inn, Save) zeitweise bei ihrer Mündung in die Donau mehr Wasser führen als die Donau an den betreffenden Einmündungsstellen?
…außer dem Reim über die Quellflüsse („Brigach und Breg bringen die Donau zuweg’ ) es noch zwei Reime über die Nebenflüsse der Donau auf deutschem Gebiet gibt ? – „Iller, Lech, Isar, Inn fließen rechts zur Donau hin“ und „Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen kommen ihr von links entgegen“
…entlang der Donau vier Hauptstädte von Ländern liegen (Wien, Bratislava/Pressburg, Budapest und Belgrad) – wieder ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde. Zählt man die Hauptstadt des Bundeslandes Oberösterreich, Linz, dazu, sind es sogar fünf.
…es vor der 2013 erfolgten Fertigstellung der Brücke zwischen Vidin (Bulgarien) und Calafat (Rumänien) an der 470 km langen Donaugrenze zwischen Bulgarien und Rumänien nur eine einzige, auch erst 1954 fertig gestellte Donaubrücke zwischen Russe (Bulgarien) und Giurgiu (Rumänien) gab?
…die Donau zu jenen Strömen der Welt zählt, die in den Kulturen ihrer Anrainerstaaten in Literatur, Sagen und Legenden, vor allem aber in der Musik ihren verbreitetsten Widerhall gefunden haben? Am bekanntesten ist wohl der Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß Sohn, der zur „zweiten österreichischen Nationalhymne“ avancierte und genau vor 150 Jahren, am 15. Februar 1867 in Wien uraufgeführt wurde In vier Nationalhymnen von Anrainerstaaten wird die Donau direkt oder indirekt erwähnt: Österreich („Land der Berge, Land am Strome …“), Ungarn(Himnusz), Kroatien
(Lijepa nasa domovino) und Bulgarien (Mila Rodino).
…es in Wien zwei Denkmäler gibt, bei denen die Donau in allegorischer Form einmal als Mann und einmal als Frau dargestellt wird? Beim Danubius-Brunnen gleich hinter der Staatsoper symbolisiert der Flussgott Danubius die Donau, die Frauengestalt an seiner Seite (mit dem Stadtschlüssel) Vindobona, also die Stadt Wien. Flankiert ist diese Figurengruppe durch allegorische Mädchengestalten von Nebenflüssen. Der davon etwa einen Kilometer entfernte Austria-Brunnen auf dem FREYUNG genannten Platz zeigt zu Füßen der Austria (Österreich) die allegorischen Gestalten der vier Hauptflüsse, die einst die Donaumonarchie entwässert hatten: Elbe, Weichsel und Donau als Frauen,den Po (weil im Enthüllungsjahr 1846 des Brunnens das Lombardo-Venezianische Königreich noch Teil Österreichs war) als männliche Figur.
…schon in der letzten Eiszeit (Würm) die Hauptquelllast der jungen Donau aus dem Schwarzwald an den Rhein-Nebenfluss Wutach verloren ging? In der Schwäbischen Alb versickert Donauwasser im verkarsteten Kalkgestein in Klüfte und Höhlen und tritt nach etwa 14 km nahe von Radolfzell im sog. Aachtopf aus, von wo es über den Bodensee in den Rhein gelangt. Bei geringer Wasserführung kann es, bes. zwischen den Orten Immendingen und Möhringen zur völligen Austrocknung der Donau kommen.
…der etwa 100 km lange Donaudurchfluss zwischen den Transsilvanischen Alpen (Karpaten – auf rumänischem Gebiet)) und dem Balkangebirge (Serbien) die größte Flussschlucht Europas ist ? Dass
sog. Eiserne Tor in dieser Flussschlucht ist an seiner engsten Stelle, dem Kazan-Pass, nur rund 175 m breit (früher noch weniger) durch Tiefennagung aber über 80 m tief, das ist tiefer als der Meeresspiegel des Schwarzen Meeres. Durch den Bau des rumänisch-serbischen Donaukraftwerkes Derdap und dessen Wasserstau konnte die früher äußerst gefährliche Durchfahrt für Schiffe durch das Eiserne Tor entschärft werden.
…die Schlögener Schlinge der Donau im Bundesland Oberösterreich mit zwei Richtungswechsel in S-Form um fast 180 Grad der größte „Zwangsmäander“ eines europäischen Flusses ist? dass es bedeutende Naturschutzgebiete an der Donau gibt ? Da ist einmal der österreichisch-slowakisch-tschechische Nationalpark Donau-March-Thaya-Auen,weiters Kopacki rit, ein unberührtes Sumpfgebiet an der Draumündung in die Donau und vor allem das Donaudelta im rumänisch-ukrainischen Grenzgebiet. Alle drei liegen an Vogelzugsstraßen und sind Überwinterungs-, Brut- und Rastgebiete für zahlreiche, zum Teil seltene Vogelarten. Dazu kommt der Naturpark Obere Donau mit dem Donaudurchbruch durch die Schwäbische Alb mit seiner Kombination von mediterraner, alpiner und Tundrenflora.
…das Naturparadies Donaudelta, das zweitgrößte Delta Europas, seit 1991 UNESCO-Weltnaturerbe ist und auf etwa 5800 qkm über 4000 Tief- und über 1000 Pflanzenarten beherbergt ? Ein staatlich verwaltetes Biosphären-Reservat mit Europas größtem Feucht- (Sumpf.-)Gebiet und der weltweit größten mit Schilf bedeckten Fläche (wieder ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde) ist Heimat für über 300 Zug – und Brutvogelarten, sowie für über 70 Fischarten.
…der altgriechische Philosoph Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) die Quelle der Donau, die die alten Griechen nur vom Eisernen Tor bis zur Mündung unter dem Namen Istros oder Ister kannten, in den Pyrenäen vermutete ? Auch der Historiker Herodot (485 – 424 v. Chr.) vermutete die Donauquelle irgendwo auf der Iberischen Halbinsel. Erst die Römer kannten die Donau , die sie in ihrem Oberlauf Danuvius nannten, in ihrer vollen Länge, sie sahen in dem Strom den „nassen Limes“ gegen die Barbarenvölker im Norden.
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