Die Themen beim Nautischen Essen im Klub zum guten Endzweck waren vorrangig maritim
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil war Hauptredner der Traditionsveranstaltung zu der der Nautische Verein zu Emden jährlich einlädt. Über 300 Gäste aus Mitgliedern, Politik und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt. Doch bis es soweit war, dass das traditionelle Essen, Matjes mit Schwarzbrot, Zwiebeln und Doornkaat sowie als Hauptgericht Huhn auf Reis mit Curry und Beilagen auf den Tisch kam, mussten sich die Gäste noch lange gedulden. Und überhaupt: Wieder einmal war der Anklang zu dem Nautischen Essen sehr hoch: Alle möglichen Plätze im Klub zum guten Endzweck – dessen historische Wurzeln reichen bis 1827 zur Schiffer-, Witwen- und Waisenkasse „Eendrag“ zurück – waren vollständig belegt.
Emden hat eine langjährige Tradition als Schiffbaustandort. Leider sind in den letzten Jahren in der Branche zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut worden. Jüngst drohte eine Schließung des Emder Standortes von ThyssenKrupp Marine Systems. Zur Abwendung der Schließung stehen Unternehmensvertreter und Betriebsrat seit längerer Zeit in Gesprächen mit der Landesregierung. Zuletzt konnte erreicht werden, dass die Entscheidung über die Schließung bis Ende 2020 ausgesetzt wird. Die Landesregierung hat ein großes Interesse daran, die Arbeitsplätze in Emden und das Know-how für den Schiffbau zu erhalten.
Neben dem Dauerthema Emsvertiefung, zu dem lt. Weil alle offenen Fragen nun geklärt seien, zeigte sich der Ministerpräsident zuversichtlich, dass es noch in diesem Jahr einen Planfeststellungsbeschluss für einen weiteren Großliegeplatz in Emden geben wird. „Das Land habe auch die noch ausstehende Sanierung der Großen Seeschleuse im Blick“, so Weil.
Der Vorsitzende des Nautischen Vereins zu Emden wie auch des Deutschen Nautischen Vereins, Frank Wessels, zeigte sich ganz offensichtlich erfreut über die Worte des Ministerpräsidenten – hatte er doch in seiner Rede den PM Weil aufgefordert die Emsvertiefung voranzutreiben. Weiterhin bat Wessels um Unterstützung für mehrere Infrastrukturprojekte, wie zum Beispiel einen zügigen Ausbau der Autobahn A31 zwischen Emden und Leer sowie eine flexible Tidesteuerung am Emssperrwerk, eine weitere Klappbrücke über den Emder Binnenhafen und nicht zu vergessen: die zerstörte Friesenbrücke in Weener.
Doch wie immer: Nun müssen den Worten Taten folgen!