PitPoint.LNG eröffnete Ende Oktober 2019 im Niehler Hafen in Köln die erste Festbunkerstation für verflüssigtes Erdgas (LNG) für Binnenschiffe in Europa. Mit dem Bau dieser Tankanlage wurde ein konkreter Schritt unternommen, um einen weiteren umweltschonenden Transport auf dem Wasserweg zu ermöglichen. Die neue LNG-Bunkerstation ist Bestandteil der Zielsetzung von PitPoint.LNG, eine europäische LNG-Infrastruktur für Schwerlastverkehr auf Straße und Wasser zu entwickeln und wurde von der Europäischen Union mitfinanziert. Die strategische Lage der Bunkeranlage zwischen Basel und Rotterdam sowie die hervorragende Erreichbarkeit des Standorts waren die Hauptgründe für die Wahl des Kölner Hafens.
Geringere Emissionen und verbesserte Luftqualität
LNG (gemeint ist Erdgas) ist der derzeit sauberste Kraftstoff, der für den (Schwer-)Transport auf dem Wasser zur Verfügung steht. Der größte Gewinn entsteht vor allem durch die geringere Belastung durch Feinstaub und Stickstoffoxiden (NOx). Auf der Grundlage der aktuellen europäischen Emissionsanforderungen (ZKR II) produzieren Erdgasmotoren (LNG-Motoren gibt es nicht) im Vergleich zu Dieselmotoren bis zu 20 Prozent weniger CO2, mindestens 80 Prozent weniger NOx und gut 99 Prozent weniger Feinstaub. Die eindeutige Reduzierung dieser Schadstoffe trägt direkt zur Verbesserung der Luftqualität bei. LNG (Erdgas) wird auch als Übergangskraftstoff und als Sprungbrett zu Bio-LNG betrachtet.
Schnellere Bebunkerung der LNG-Schiffe
Mit dem Bau dieser Festbunkerstation an Europas verkehrsreichster Wasserstraße wurde nun auch das LNG-Netzwerk erweitert. Ein notwendiger Schritt um den Bebunkerungs-Prozess für LNG (Erdgas-) betriebene Schiffe zu erleichtern. Der gesamte Prozess wird durch die neue Festbunkerstation erheblich beschleunigt. Während LNG-Schiffe zunächst die Bebunkerung durch einen Tankwagen (Truck to Ship) beantragen und einen Termin zur Abnahme von LNG vereinbaren mussten, kann dies jetzt vom Land aus (Shore to Ship) über die leistungsstarken Pumpen der Station erfolgen. Die Festbunkerstation ist ebenfalls rund um die Uhr zugänglich und verfügt über Techniker, die den Prozess beaufsichtigen. In naher Zukunft wird es auch möglich sein, zwei Schiffe gleichzeitig zu bebunkern. Der Inhalt der Cryo-Tanks wurde von PitPoint.LNG mit 200 m3 angegeben.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass die erste europäische LNG-Bunkerstation in unserem Hafen in Köln Niehl eröffnet wird. Diese Tankanlage ist ein weiterer Baustein in unserem Konzept, auf noch nachhaltigere und umweltschonere Transporte und die entsprechende Logistik zu setzen. LNG steht für eine zuverlässige und saubere Kraftstoff-Alternative. Die Nutzung dieses Kraftstoffs trägt dazu bei, Schadstoff-Belastungen zu senken. Wir betrachten die Nutzung von LNG als einen wichtigen Schritt, die Zukunft der Logistik nachhaltig zu gestalten“, so Jan Sönke Eckel und Wolfgang Birlin, beide Geschäftsführer des Hafenbetreibers RheinCargo.
„Die Eröffnung der Bunkeranlage ist ein wichtiger Schritt in Richtung Transport auf dem Wasser. LNG (Erdgas) erfüllt die strengsten Emissionsanforderungen und ermöglicht einen umweltschonenderen Transport. Die Bunkeranlage entstand durch einen sogenannten Kettenansatz. Gemeinsam mit Verladern, Hafengesellschaften, Reedereien, Transportunternehmen und der Unterstützung der Europäischen Union, haben wir uns intensiv darum bemüht, den europäischen Binnenschiffverkehr nachhaltiger zu gestalten. Unser Ziel? Mit LNG (Erdgas) den Weg für einen völlig umweltschonendere Transport bis zum Jahr 2030 zu ermöglichen“, so Jan Willem Drijver, Geschäftsführer von PitPoint.LNG.