Seenotretter der Station Norderney helfen bei Corona-Pandemie

Proben im Hafen von Norderney an Bord des Seenotrettungskreuzers EUGEN. Vormann Peter Henning ist bereit zum Ablegen.
Seenotretter Michael Ulrichs (r.) bringt die medizinischen Proben im Hafen von Norderney an Bord des Seenotrettungskreuzers EUGEN. Vormann Peter Henning ist bereit zum Ablegen. (Foto: Die Seenotretter – DGzRS)

Die Seenotretter haben medizinische Proben von Patienten, die dringend auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet werden sollen, von der Insel Norderney ans Festland transportiert. Der Seenotrettungskreuzer EUGEN (stationiert auf Norderney) brachte sie am Montagvormittag, 23. März 2020, nach Norddeich. Die Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung SchiffbrĂĽchiger (DGzRS) leisten damit einen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Inseln, sofern sie in keinem Einsatz zur Suche und Rettung auf See gebunden sind. 

Die Anfrage erreichte die Seenotretter ĂĽber einen Arzt, der auf Norderney die Tests koordiniert. Da die Inselfähren aufgrund des fĂĽr Touristen geltenden Betretungsverbotes der Inseln seltener und nicht immer zu medizinisch notwendigen Zeiten verkehren, haben die Seenotretter den Transport der Proben ĂĽbernommen. „Wir können dies in dringenden Fällen leisten, wenn keine anderen Möglichkeiten zur VerfĂĽgung stehen und wir selbst nicht anderweitig im Einsatz sind“, erläutert Peter Henning, Vormann des Seenotrettungskreuzers EUGEN. 

Denn selbstverständlich hat der maritime Such- und Rettungsdienst (SAR = Search and Rescue), fĂĽr den die DGzRS auf Nord- und Ostsee, die Verantwortung trägt, auch weiterhin Vorrang. Genauso selbstverständlich springen die Seenotretter jedoch bei ausreichenden Kapazitäten gern im Rahmen der Amtshilfe ein und helfen. 

Die ersten Norderneyer Proben wurden zum Liegeplatz der Seenotretter im Inselhafen transportiert. Die EUGEN brachte sie ans Festland nach Norddeich. Von dort aus erfolgte der Weitertransport ins Labor. 

In der 155-jährigen Geschichte der DGzRS sind die Seenotretter schon oft im Einsatz gewesen, um die Versorgungssicherheit der Menschen auf den Nord- und Ostseeinseln sowie den Halligen im nordfriesischen Wattenmeer sicherzustellen. Insbesondere im Rahmen des Eisnotdienstes im Winter, bei Sturmfluten oder auch bei Bränden, wenn es an Löschwasser mangelte, haben sie wichtige UnterstĂĽtzung geleistet. 

Vorheriger Artikel1.000.000-Betriebsstunden mit Dual-Fuel-Langsamläufern
Nächster ArtikelMegayacht SOARING pünktlich abgeliefert
Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen fĂĽr Antriebsmaschinen.