Der Donauhafen Wien konnte im Jahr 2019 seine Position als nationale und internationale Wahrendrehscheibe in Mitteleuropa deutlich ausbauen, wie aus den zu Sommerbeginn veröffentlichten endgültigen Statistiken für das abgelaufene Jahr hervorgeht. Er war während des bisherigen Verlaufes der Corona-Krise durchgehend in Betrieb, doch rechnet das Management als Folge der Krise für 2020 mit keinem Rekordergebnis. Doch wenn man derzeit noch keine konkreten Prognosen abgeben will, wird doch ein „passables“ Ergebnis erwartet.
Das Geschäftsergebnis wies 2019 eine Steigerung um 36,5 Mill. Euro beim Umsatz und einen Zuwachs von 3,6 Mill. Euro beim Betriebsergebnis auf, was einem Plus von sieben bzw. 12 Prozent gegenüber 2018 darstellt. Nahezu alle Geschäftsbereiche haben gleichermaßen zu dem guten Ergebnis beigetragen.
Am trimodalen Containerterminal, dem Herzstück des Wiener Hafens, wurden 2019 rund 376.000 Container umgeschlagen (plus 7,4 Prozent gegenüber den 250.000 von 2018), aber auch die Zahl der Containerzüge zwischen dem Wiener Hafen und europäischen Güterverkehrszentren hat kontinuierlich zugenommen. So wurde Anfang Mai 2019 der neue Shuttle Rotterdam-Wien und retour mit vier Zügen pro Woche über den Terminal WienCont aufgenommen, im September kamen weitere neue Verbindungen von und nach Ludwigshafen /(Rheinhafen) und Rotterdam hinzu.
Derzeit werden im Wiener Hafen wöchentlich rund 100 Containerzüge abgefertigt. Die vorhin angeführten zusätzlichen Züger becherten der WienCont eine Erhöhung der Umschlagszahlen im mittleren einstelligen Prozentbereich gegenüber 2018. Mit dazu beigetragen hat die Automatisierung des Containerterminals, der 2017 und 2018 u.a. mit einem OCR – (Optical Character Radiocognition) – Fotogate zur Registrierung von LKWs bei der Einfahrt in den Terminal ausgestattet worden war.
Insgesamt waren in den letzten zehn Jahren rund 200 Mill. Euro in den Hafen investiert worden (in Hafenausbau, neue Straßen- und Schieneninfrastruktur, Landgewinnung, Digitalisierung, Modernisierung der Umschlagseinrichtungen) . Für 2020 waren bzw. sind rund sieben Mill. Euro an Investitionen vorgesehen. Im laufenden Jahr steht vor allem der Bau des Hafentors im Teilhafen Albern im Mittelpunkt. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurde bzw. wird auch die organisatorische Struktur deutlich verschlankt. Hafengesellschaften werden neu geordnet und fusioniert. In der neuen Hafen-Wien-GmbH sind ab sofort alle Kräfte für das logistische Kerngeschäft gebündelt. Dazu kommen noch neue Akzente im Umwelt- und Klimaschutz.
Die Hafen-Wien-Gruppe besteht nun nach erfolgreicher Umstrukturierung der Gesellschaften im Wesentlichen aus den Unternehmen Hafen-Wien-GmbH, Terminal-Speditions-GmbH, WienCont –Containerterminal, sowie Beteiligung an Fehringer’s Technical Service Consulting GmbH, einem Reparatur und Service-Unternehmen.
Dass der Hafen Wien immer mehr als attraktiver Betriebsstandort punktet, zeigen die Erlöse aus Vermietung und Verpachtung, die 2019 bei rund 13 Mill. Euro (plus vier Prozent gegenüber 2018) lagen. Auch in den kommenden Jahren soll ein starker Focus auf den Immobiliensektor gelegt werden. Logistikflächen sind auch in atyptischen Branchen sehr begehrt. Die Auslastung in der Business-Unit-Lagerlogistik liegt bei rund 80 Prozent und konnte im Vergleich zu 2018 (damals rund 76 Prozent) gesteigert werden.
Alle Lagerflächen zusammen genommen entsprechen einer Fläche von insgesamt 270.000 m2. Eine positive Entwicklung gab es 2019 auch beim Autoterminal – eine Manipulation von über 60.000 Fahrzeugen (plus acht Prozent gegenüber 2018). Die Menge, der im Hafen Wien umgeschlagenen Fahrzeuge beträgt etwa ein Fünftel der in Österreich registrierten PKW-Neuzulassungen. Auch die Autoflächenauslastung lag 2019 bei 95 Prozent (2018 90 Prozent) Rekordmonate waren 2019 Februar und März, als über 98 Prozent registriert worden waren.
Alle genannten Zahlen und Aktivitäten unterstreichen einmal mehr die Bedeutung des Wiener Donauhafens mit seiner Gesamtfläche von drei Millionen Quadratmeter, seinen rund 100 Unternehmen und seinen rund 5000 Arbeitsplätzen als wichtigen Arbeitgeber und Wirtschaftszentrum nicht nur für Wien, sondern auch für die österreichische Gesamtwirtschaft.