Neue BERING 145 erhält Hybrid-Antriebssystem

Die neue BERING 145 mit Hybrid-Antrieb ist im Bau
Die neue BERING 145 mit Hybrid-Antrieb ist im Bau

BERING YACHTS steigt mit seinem neuen Flaggschiffmodell, der 145, in den Superyachtmarkt ein. Das türkische Unternehmen entwirft und baut in der Regel Stahlexpeditions- und Luxus-Stahltrawleryachten im Bereich von 15-45 m (49-148 Fuß). Die neu entwickelte 45m BERING 145 wird laut Werftangaben mit einem Hybrid-Antriebsstrang des Herstellers Danfoss Editron ausgestattet sein.

Der Propeller wird von Elektromotoren angetrieben, die von Akkumulatoren gespeist werden. Die Akkus werden von hocheffizienten Gleichstromgeneratoren mit variabler Drehzahl aufgeladen. Das Andocken und Festmachen ist im elektrischen Modus möglich.

Danfoss arbeitet mit Marinel zusammen, einem elektrischen Beratungsunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Anwendung von Stromverteilungs- und Automatisierungssystemen an Bord von Schiffen spezialisiert hat und als Systemintegrator von Danfoss in der Türkei fungiert. Das Hybridsystem wird Zapfwellen- und Stromabnahmemaschinen, Umrichter, Netzlösungen für das Wechselstromnetz und an die Yachtbatterien angeschlossene DC/DC-Lösungen umfassen, die alle über einen Gleichstromschrank und das elektronische Steuersystem betrieben werden. Das Unternehmen gibt an, dass sein System so konfiguriert wird, dass der Energiefluss in alle Richtungen gehen und aus allen Richtungen entnommen werden kann, wie zum Beispiel vom Generator und Motor zum Netz oder vom Netz zu den Akkumulatoren.

Wie es heißt kann die BERING 145 sehr große Distanzen bewältigen. Ihre Reichweite im Hybridmodus beträgt mehr als 12.000 Seemeilen bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 9 Knoten. Die Superyacht hat eine enorme Kraftstoffkapazität: 95,6 to (25.265 Gallonen). Sie kann mehr als 4.000 nautische Meilen im Dieselmodus bei einer minimalen Reisegeschwindigkeit von 8 Knoten zurücklegen. Die Höchstgeschwindigkeit des Schiffes beträgt 15 Knoten. Bering prognostiziert, dass die 145 im Vergleich zu einem traditionellen, nur mit Diesel betriebenen Schiff durchschnittlich 33 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen wird.

Die BERING 145 verfügt über ein äußerst funktionelles Layout auf einer Breite von 9,7 Metern (31 Fuß). Die Eignerkabine befindet sich auf dem Hauptdeck Richtung Vorschiff mit Glasfenstern von mehr als 9,5 Quadratmetern. Zusätzlich gibt es fünf Gästekabinen. Auf dem Hauptdeck befindet sich ein riesiger Salon mit einem Essbereich für 12 Personen sowie einem Lounge-Bereich. Ein weiterer Esstisch befindet sich auf dem Oberdeck in der Sky Lounge. Die Yacht verfügt über zwei Crew-Kabinen und Kapitänsquartiere. Die Gesamtkapazität der Besatzung beträgt 12 Personen.

Auf dem Unterdeck befinden sich 32 Quadratmeter Stauraum für Ausrüstung wie Wasserfahrzeuge und Ersatzteile. Außerdem ist die Superyacht mit mehreren Beibooten ausgestattet, die auf dem Oberdeck platziert werden können. Zur BERING 145 gehört auch ein geräumiger Beach Club von rund 40 Quadratmetern am Heck.

Alexei Mikhailov, Co-founder und Präsident von BERING Yachts, beschreibt die ökologischen Vorteile des Hybridantriebs:

„Es gibt viele Umweltvorteile durch den Einsatz des Hybridantriebs, und all diese Vorteile stehen im Einklang mit dem Stil der Expeditions- und Forschungsyachten, die von BERING YACHTS gebaut werden. Der Einsatz eines Hybridsystems senkt den Kraftstoffverbrauch der Yacht, reduziert die umweltbelastenden Emissionen, erhöht die Effizienz und ermöglicht es der Yacht, für weniger Geld weiter zu fahren. Es bedeutet umweltfreundlicheres Yachting – etwas, das wichtiger denn je ist, da sich die Welt der Auswirkungen fossiler Kraftstoffe und der Umweltverschmutzung sowie des individuellen Kohlenstoff-Fußabdrucks immer mehr bewusst wird.

Für diejenigen, die in Meeresschutzgebieten und unberührten Gewässern unterwegs sind, ist das Wissen, dass die Auswirkungen ihrer Yacht auf ein Minimum reduziert werden können, oft ein weiterer unschätzbarer Vorteil. Der ‚Silent Mode‘ ist auch ein Erlebnis – es ist etwas ganz Besonderes, einen verlassenen Ankerplatz ungestört zu genießen. Ebenso ist die Möglichkeit, im Hafen nicht mit voller Motorleistung zu fahren, äußerst reizvoll.

Da immer mehr Reiseziele auf dem Planeten zu Schutzzonen werden, in die dieselbetriebene Schiffe zum Schutz dieser wertvollen Stätten nicht einfahren dürfen, wird die Möglichkeit, mit einem elektrischen Antrieb zu fahren, mit Sicherheit immer attraktiver werden. Von Korallenriffen bis hin zu Naturriffen gibt es immer mehr Fahrtgebiete, in die bald nur noch Yachten mit Elektroantrieb einfahren dürfen. Für diejenigen Eigner, die die Welt ohne Einschränkungen sehen wollen, ist dies ein äußerst wichtiger Gesichtspunkt bei der Überlegung, ob sie in elektrischen Antrieb investieren sollten“.

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.