Na also! Die Geschichte zeigt uns immer wieder das Gleiche: Wird etwas Neues, Unbekanntes und, aus Unwissenheit, scheinbar Gefährliches der Öffentlichkeit vorgestellt, erstarrt die überwiegende Mehrheit der Menschheit in einer tiefen Abwehrhaltung! Doch je mehr sich dieses „Unbekannte“ in der Welt breit gemacht hat, weicht die Abwehr einer stillschweigenden Akzeptanz mit allen Konsequenzen.
So ist es auch mit den Schmelzsalzreaktoren (m-MSR) des britischen Unternehmens CorePower. Kaum hatte ich das Interview mit dem Geschäftsführer von CorePower veröffentlicht (siehe VEUS-Shipping vom 20. November 2020) hagelte es Proteste. Interessanteweise kamen diese Empörungen nicht von der allgemeinen Öffentlichkeit, sondern von Technikern, also von Leuten die eigentlich sachlich fundiert an ein Thema `rangehen sollten!
Es dauerte nicht lange bis sich ein dänisches Schifffahrtsunternehmen für diese Technik interessierte. Und nun ist es auch ein international agierendes Schiffbauunternehmen, welches sich auf diese Antriebstechnik konzentriert.
Samsung Heavy Industries treibt nukleare Antriebstechnik voran
Der südkoreanische Schiffbauer Samsung Heavy Industries hat Pläne zur Entwicklung von Kernkrafttechnik für Schiffe bekannt gegeben, da die Industrie nach Wegen sucht, ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und schließlich zu eliminieren.
SHI hat eine Vereinbarung mit dem Korea Atomic Energy Research Institute (KAERI) getroffen, um die Technik der Schmelzsalzreaktoren (MSR) für den Einsatz in schwimmenden Kraftwerken und in Schiffen zu erforschen und zu entwickeln.
SHI sieht in der MSR-Technik eine potenzielle „Null-Kohlenstoff-Energiequelle“, die der Schifffahrtsindustrie helfen kann, ihr Ziel zu erreichen, die Treibhausgasemissionen bis 2050 um die Hälfte zu reduzieren und bis zum Ende des Jahrhunderts ganz zu eliminieren. Der Schiffbauer sagte, er plane, Pionierarbeit auf dem Markt für schwimmende Kernkraftwerke auf MSR-Basis und nuklear betriebene Schiffe zu leisten.
„MSR ist eine kohlenstofffreie Energiequelle, die effizient auf die Probleme des Klimawandels reagieren kann und eine Technik der nächsten Generation ist, die der Vision von Samsung Heavy Industries entspricht. Wir planen, uns auf Forschung und Entwicklung zu konzentrieren, um ein neuer zukünftiger Wachstumsmotor zu werden“, sagte SHI-Präsident Jintaek Jeong.
Die Vereinbarung mit KAERI umfasst gemeinsame Forschungspläne für die MSR-Technik und zugehörige Ausrüstungen, wie z.B. Wärmetauscher, das Design von Offshore-Kernkraftwerksprodukten und die Entwicklung von Geschäftsmodellen sowie die Leistungsüberprüfung und wirtschaftliche Bewertung.
Laut SHI ist die MSR-Technik aufgrund der Modulreaktorgröße, der hocheffizienten Stromerzeugung und des hohen Sicherheitsniveaus vielversprechend. Wenn ein anormales Signal auftritt, erstarrt das geschmolzene Salz im Reaktor um schwere Unfälle zu verhindern.