Vier-Takt-Motor von MAN ES
Vier-Takt-Motoren von MAN ES bereit für grüne Kraftstoffe der Zukunft. © MAN ES

MAN-Kunden können in Zukunft weitere, so genannte „Zukunftskraftstoffe” wie z.B. Ammoniak, Methanol und Wasserstoff nutzen, die klimaneutral hergestellt werden.

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Leistungsspektrums für das Viertaktmotoren-Portfolio ermöglicht MAN Energy Solutions seinen Kunden die Nutzung einer Vielzahl synthetisch hergestellter, klimaneutraler Kraftstoffe für den Betrieb von Schiffen oder Kraftwerken. Bereits heute können MAN-Motoren mit Power-to-X-Kraftstoffen wie synthetischem Methan (SNG) völlig klimaneutral betrieben werden.

Zu gegebener Zeit werden MAN-Kunden weitere, so genannte „Zukunftskraftstoffe” wie Ammoniak, Methanol und Wasserstoff nutzen können, die klimaneutral hergestellt werden. Diese Kraftstoffe sind derzeit noch nicht in ausreichenden Mengen am Markt verfügbar, ihr Einsatz in MAN-Aggregaten wird jedoch mit der beginnenden Inbetriebnahme von Green-Fuel-Produktionsanlagen möglich sein. Diese wiederum werden die Schadstoffemissionen weiter reduzieren und künftige, verschärfte Umweltauflagen und -bestimmungen zuverlässig erfüllen.

Die für den Einsatz in Kraftwerken relevanten Gasmotoren 35/44G TS, 51/60G und 51/60G TS des Unternehmens sind bereits “H2-Ready” und können mit einem Wasserstoffanteil von bis zu 25 Volumenprozent im Gasgemisch betrieben werden. Bis 2025 sollen die Aggregate auch für den Betrieb mit 100 % Wasserstoff aufgerüstet werden.

Die CO2-Emissionen der Multi-Fuel-Motoren 51/60DF und 51/60DF TS können zusätzlich durch den Einsatz von Biokraftstoffen reduziert werden. “Der Vollbetrieb mit Biokraftstoffen wurde bereits im Feld erprobt und ist problemlos möglich”, so Alexander Stöckler, Leiter des Bereichs Kraftwerke bei MAN Energy Solutions. Ebenso bereiten die MAN-Ingenieure die Voraussetzungen für den Betrieb mit Ammoniak und Methanol bis Ende 2022 vor.

“Wir arbeiten derzeit an einem Realisierungskonzept für den Betrieb mit Ammoniak und Methanol und sind zuversichtlich, dass wir bis Ende 2022 mit der Umsetzung beginnen werden”, erklärte Stöckler. “Beide Kraftstoffe spielen in der Leistungserzeugung noch keine Rolle, haben aber ein großes Potenzial für die Zukunft. Deshalb beobachten wir die Situation sehr genau und stehen in enger Kommunikation mit unseren Kunden. Sobald unsere Kunden bereit sind, werden es auch unsere Motoren sein”.

Schon heute leisten Verbrennungsmotoren in Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung einen erheblichen Beitrag zur Emissionsreduzierung. “Moderne Anlagen erreichen beim Betrieb mit herkömmlichem Erdgas bereits Gesamtwirkungsgrade von über 90 Prozent”, so Stöckler weiter. “Durch die schrittweise Beimischung von Wasserstoff, synthetischem Methan oder alternativen Kraftstoffen können die Emissionen solcher Anlagen noch weiter reduziert werden. Wir werden auch die Umrüstung bestehender Anlagen auf den Vollbetrieb mit zukünftigen Kraftstoffen möglich machen.”

MAN Energy Solutions verfolgt traditionell ein Lebenszykluskonzept, an das sich das Unternehmen auch bei den zukünftigen Kraftstoffen hält. “Neben dem Neumotorengeschäft denken wir immer auch an die Nachrüstung der bestehenden Flotte”, sagt Bernd Siebert, Leiter Viertakt-Nachrüstung bei MAN PrimeServ, der After-Sales-Marke von MAN Energy Solutions. “Kraftwerke haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten. Nach der Umrüstung haben die Motoren, die bereits im Einsatz sind, die gleichen Fähigkeiten wie unsere neuen Motoren. So schützen wir nicht nur das Klima, sondern auch die Investitionen unserer Kunden.”

Vorheriger ArtikelThe winners are: Grüner Wasserstoff und eFuels
Nächster ArtikelGiganten auf Stelzen
Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.