Zur Verwendung mit regenerativem Diesel konkret freigegeben sind die Baureihen MAN D2862, D2868 und D2676 mit 12, 8 und 6 Zylindern, die sowohl in Yachten und Sportfischerbooten wie auch in Arbeitsbooten eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um das komplette Leistungsspektrum der MAN Marine-Motoren von 147 bis 1.471 kW. Betrieben werden diese gemäß den Emissionsrichtlinien der US Umweltschutzbehörde (US EPA – U. S. Environmental Protection Agency), der Internationalen Seeschifffahrts-Organization (IMO – International Maritime Organization) oder der Europäischen Union (EU).

MAN Marinemotoren sind ab sofort für regenerativen Diesel freigegeben
Pilot Boat Luna with 2 x MAN D2862 LE428_1.029 kW@2.100 rpm, Barkmeijer Shipyards. © MAN Engines

MAN Engines gibt ab sofort alle Marine-Motoren aus dem aktuellen Produkt-Portfolio für die Verwendung mit regenerativem Diesel gemäß dem Standard EN15940 in Europa bzw. der US-amerikanischen Spezifikation ASTM D975 der American Society for Testing and Materials (ASTM) frei. Kunden können damit konventionellen Dieselkraftstoff auf Erdölbasis ersetzen und stattdessen so genannten grünen oder regenerativen Diesel verwenden. Dieser wird auf Basis von Abfällen und Reststoffen tierischen und pflanzlichen Ursprungs, zellulosehaltiger Biomassematerialien wie unter anderem Ernterückstände, aber auch so genannter HVO (Hydrated Vegetable Oils – hydrierte Pflanzenöle) gewonnen.

„MAN Engines leistet mit der Freigabe der Marine-Motoren für erneuerbaren Diesel einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit sowohl in der Freizeit- wie auch der Berufsschifffahrt.“, sagt Claus Benzler, Head of Marine MAN Engines. Hinzu kommt, dass die Verbrennung von regenerativem Diesel ca. 30 % weniger Partikel und ca. 10 % weniger Stickoxide (NOx) emittiert. „Regenerativer Diesel sorgt für eine saubere Verbrennung mit weniger Emissionen. Dennoch gibt es weder Leistungseinbußen noch Nachteile bezüglich der Service- und Wartungsintervalle bei unseren MAN Motoren.“, sagt Werner Kübler, Head of Engineering MAN Engines. Die Verwendung eines Abgasnachbehandlungssystems hat ebenfalls keine negativen Auswirkungen auf Systemteile oder den Wirkungsgrad des Antriebs, sollte „grüner“ Kraftstoff zugeführt werden. Ebenfalls hervorzuheben ist dabei, dass für die Verwendung des regenerativen Dieselkraftstoffs keine Änderungen an bestehenden Fahrzeugen oder der Tankstelleninfrastruktur vorgenommen werden müssen. Dieser kann pur, also zu 100%, oder mit einer Beimischung von herkömmlichem Dieselkraftstoff getankt werden.

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.