Schiff des Monats – Flying P-Liner PEKING

PEKING voll neu getakelt mit Vollansicht vom gegenüberliegenden Ufer in Borsfleth
PEKING voll neu getakelt mit Vollansicht vom gegenüberliegenden Ufer in Borsfleth. © Verein „Freunde der Viermastbark PEKING e.V.“

Die PEKING ist ein Viermast-Frachtensegler ohne Motor, der 1911 von der Werft Blohm & Voss in Hamburg im Auftrag der Reederei F. Laeisz gebaut wurde. Sie ist 115 Meter lang und 14,40 Meter breit. Wie alle Segelschiffe dieser Reederei ab 1877, erhielt sie einen mit „P“ beginnenden Namen.

Für ihre Robustheit, Sicherheit und Geschwindigkeit waren die Flying P-Liner berühmt. So befanden sich die P-Liner immer auf dem neuesten technischen Stand und verfügten über eine überdurchschnittliche Standfestigkeit gegenüber Wind und Meer. Die Segelschiffe steuerten bevorzugt einige Häfen in Chile an, um Salpeter nach Europa zu transportieren. Dazu mussten sie die riskante Fahrt um das Kap Hoorn bewältigen. Dabei taten sie sich von den anderen Segelschiffen hervor, da sie die Fahrt sehr viel zügiger und sicherer bewältigten.

Die vier Masten der Bark tragen insgesamt 32 Segel mit einer Gesamtfläche von 4.100 qm. Mit dieser Besegelung erreichte das Schiff eine maximale Geschwindigkeit von 17 kn – für damalige Verhältnisse enorm.

Von der Reederei Laeisz 1909 zusammen mit der späteren PASSAT, ein baugleiches Schwesterschiff, bestellt, lief die Viermastbark PEKING am 25. Februar 1911 vom Stapel. Sie war als Frachtschiff für den Transport von Salpeter zwischen Chile und Europa konzipiert.

Am 22. Juni 1911 begann ihre Jungfernfahrt unter Kapitän J. H. Hinrich Nissen. Er hatte schon das Fünfmast-Vollschiff PREUSSEN befehligt. Ziel ihrer Fahrt war Valparaíso (Chile), wo sie am 14. September eintraf. Am 28. Januar 1912 war sie wieder in Hamburg zurück

Die PEKING war ab 1932 ein stationäres Schulschiff in England, 1975 bis 2016 Museumsschiff in New York und kam 2017 in einem erbarmungswürdigen Zustand per Dockschiff nach Deutschland zurück.

Sie wurde in der Peters-Werft in Wewelsfleth restauriert und kehrte danach als stationäres Museumsschiff in ihren Heimathafen Hamburg zurück. Hier wurde das Schiff im Mai 2020 an die Stiftung Historische Museen Hamburg übergeben. Ihr künftiger Liegeplatz soll vermutlich in Hamburg am Kleinen Grasbrook sein. Dort soll vermutlich ab 2023 das Deutsche Hafenmuseum entstehen.

Heute gibt es nur noch vier erhaltene Flying P-Liner – die POMMERN, die PASSAT, die PADUA und die PEKING. Die PADUA wird immer noch als Segelschulschiff genutzt (heutige KRUZENSHTERN), während die POMMERN und die PASSAT als Museumschiff in Mariehamn (Finnland) und in Travemünde liegen.

Interessierte die mehr über die Restauration der PEKING erfahren möchten, sind besten bedient mit der im OCEANUM Verlag erschienen Dokumentation: DIE PEKING, die mit umfangreichem Bildmaterial die Instandsetzung der Bark untermalen.

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.