Die Küstenkreuzfahrtschiffe, HAVILA CASTOR und HAVILA CAPELLA, wurden mit Beginn der zweiten Septemberwoche auf der Tersan-Werft in der Türkei zu Wasser gelassen. Arild Myrvoll, CEO von Havila Kystruten, war anwesend, als die Schiffe zum ersten Mal mit Seewasser in Kontakt kamen.
Die Reederei will die vier Neubauten ab 2021 auf der klassischen Postschiffroute entlang der norwegischen Küste einsetzen. Die beiden weiteren Schiffe sollen auf der spanischen Werft Barreras gebaut werden.
Der neue Player im Postschiffreisen – Markt wird mit seinen vier Neubauten für die Kystruten auch Maßstäbe in der Technik setzen: Aufgrund besonderer Auflagen bezüglich der Umweltverträglichkeit müssen die Schiffe ab 2021 besonders niedrige Emissionen aufweisen. Sie sollen mit Erdgas betrieben werden und so mehr als 25% weniger CO2-Emissionen ausstoßen. Die neuen Schiffe werden mit 124,1 Meter Länge und 22 Metern Breite klein genug sein, die engen Fjorde und Sunde durchfahren zu können bzw. optimal die kleineren Häfen an der norwegischen Küste zu erreichen. Auch findet in den Neubauten modernste Technik Einzug, so sollten die vier Schiffe möglicherweise bereits mit einer neuen Vinger (Foier, Foils) Technik ausgestattet sein. Das sind kleine Flügel die weit vorne am Vorschiff angebracht sind und dort für bessere Strömungswerte sorgen. Damit kann der Verbrauch um vier bis fünf Prozent gesenkt werden und die Stabilität im Wasser verbessert werden, was zu angenehmerer Fahrt für die Passagiere sorgt.
Nach letzten Informationen sollen die Schiffe, zunächst in einem der Schiffe, mit einer Pilot E Projekt Technik ausgestattet werden. Damit ist es möglich in den Fjorden Norwegens mit einer Kombination aus Akku und Wasserstoff ganz emissionsfrei zu fahren. Dies wird ermöglicht über eine Zusammenarbeit der Havyard Group (Elektrotechnische Design- und Schiffsbau Gruppe von Norwegian Electric Systems, Havyard Design & Solutions und Havyard Ship Technology, sowie Sintef Ocean und Protech) und dem Reedereiunternehmen Havila Kystruten.
Straffung des Bauprozesses
In den letzten sechs Monaten hat die Coronavirus-Pandemie die Werft in der Türkei und den Bau der neuen Küstenschiffe in Mitleidenschaft gezogen, so dass die ersten beiden Schiffe nicht wie ursprünglich geplant mit Beginn des neuen Jahres fertig sein werden. Aber Arild Myrvoll sagt, dass es nach derzeitigem Kenntnisstand so aussieht, dass die Auslieferung im ersten Quartal 2021 erfolgen könnte.
Um den Bauprozess so weit wie möglich zu beschleunigen, sind die Schiffe trotz der Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie länger als üblich an Land geblieben. Aus diesem Grund wurden mehrere Aufgaben gestrafft.
„Das bedeutet, dass die Arbeiten an den Schiffen, die zu Wasser gelassen wurden, in Bezug auf Sanitäranlagen, Maschinen, Elektrizität und Ausstattung gut vorangekommen sind. Wie bei der türkischen Werft gebräuchlich, erhalten die Schiffe erst zuletzt ihren endgültigen Farbanstrich. Deshalb ist der Bau weiter fortgeschritten, als es den Anschein hat.
Im Vorgriff auf die neuen Schiffe hat Havila Voyages die Genehmigung für zwei Ersatzschiffe erhalten, aber die Nachfrage für die Küstenroute zwischen Bergen und Kirkenes ist derzeit sehr ungewiss, und der Kapazitätsbedarf zu Beginn des neuen Vertrags am 1. Januar 2021 wird derzeit geprüft.
Großes Interesse
Wenn die neuen Schiffe für Havila Voyages fertiggestellt sind, werden die Passagiere zwischen Bergen und Kirkenes mit Schiffen fahren können, die mit Erdgas betrieben werden, wodurch die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um 25% reduziert werden. Die Schiffe verfügen unter anderem über die z.Zt. weltweit größten Batteriepakete, mit denen sie vier Stunden lang ohne Lärm und Emissionen betrieben werden können. 179 geräumige Kabinen mit norwegischer Innenausstattung bieten Platz für bis zu 700 Passagiere.
„Wir wollen das Beste präsentieren, was Norwegen zu bieten hat. Das gibt uns gute technische Lösungen für den Betrieb des Schiffes und gute praktische Lösungen für diejenigen, die mit uns reisen“.