Die PEKING kehrt zurück nach Hamburg

Nach 88 Jahren kehrte die historische Viermastbark PEKING mit großem Aufwand und beträchtlichem Interesse der Bevölkerung, in ihren Heimathafen zurück. Am Montagmorgen, 7. September 2020, verließ der einstige Frachtsegler in einem Schleppverband die Peters Werft in Wewelsfleth, wo sie im Auftrag der Stiftung Hamburg Maritim (SHM) erfolgreich restauriert wurde. An ihrem Interimsliegeplatz am Bremerkai wird die PEKING in den nächsten Monaten zum Leitobjekt des zukünftigen Deutschen Hafenmuseums durch die Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) ausgebaut.

Im Sommer 2017 wurde die PEKING per Dockschiff nach Deutschland überführt und in der Peters-Werft in Wewelsfleth bei Brunsbüttel aufwendig restauriert. Nach zwei Jahren verließ sie frisch lackiert das Trockendock, im Mai 2020 waren auch die restlichen Restaurierungsarbeiten abgeschlossen.

38,5 Millionen Euro beträgt wahrscheinlich die Gesamtrechnung für die PEKING, als das Schiff im August die Peters Werft in Wewelsfleth verließ und danach dauerhaft in Hamburg festmachte. Darin enthalten sind nach Angaben des Hamburger Senats die Kosten für die Rückholung des mehr als 100 Jahre alten Schiffes aus New York, die Restaurierung – aber auch die sogenannte technische Ertüchtigung. Damit ist gemeint, dass der historische Flying-P-Liner mit moderner Technik ausgestattet wurde, damit später Tausende Besucherinnen und Besucher an Bord gehen können. Ein gläserner Fahrstuhl gehörte auch dazu, denn die PEKING soll weitgehend barrierefrei sein.

Die Rückkehr der PEKING sei zu 100 Prozent durch den Bund finanziert – mit 38,5 Millionen Euro. Das sei ungewöhnlich, normalerweise finanziere der Bund nur dann, wenn es eine Komplementär-Finanzierung der zuständigen Länder gebe. „Hier haben wir darauf verzichtet, weil es ein so herausragendes nationales Kulturdenkmal ist“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).

Wir meinen: „Das ist maritime Geschichte, die ins Herz des Hamburger Hafens zurückkehrt. Man hat in den letzten Tagen schon in der Stadt gemerkt, wie groß die Emotionen der Bürgerinnen und Bürger sind. Mit der Rückkehr in ihren ursprünglichen Heimathafen wird die PEKING zu einem Wahrzeichen, welches an Hamburgs maritime Geschichte erinnert“.

Bleibt noch eine Frage offen: Was können die Projektpartner der PEKING besser als die Auftraggeber und Durchführenden des 1958 gebauten Dreimasters GORCH FOCK die seit 2016 grundüberholt wird – und ein Ende der Sanierung noch nicht in Sicht ist? Und bis jetzt belaufen sich die bisher veranschlagten Kosten auf rund 135 Mio EUR!

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.