Maersk und Keppel starten Ammoniak-Projekt in Singapur

Wichtige Akteure der maritimen Industrie, darunter Maersk und Keppel, haben sich zusammengetan, um eine grüne Ammoniak Ship-to-Ship Bunkering Lieferkette in Singapur, dem weltweit führenden Bunkerhafen, zu untersuchen und möglicherweise zu entwickeln.

Eine Absichtserklärung, die das Projekt umreißt, wurde von A.P. Moller – Maersk A/S, Fleet Management Limited, Keppel Offshore & Marine, Maersk Mc-Kinney Moller Center for Zero Carbon Shipping, Sumitomo Corporation und Yara International ASA unterzeichnet. Das MoU (Memorandum of Understanding) sieht vor, gemeinsam eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen Lieferkette für das Bunkern von Ammoniak durchzuführen.

Obwohl noch nicht im Einsatz, gilt Ammoniak als vielversprechender alternativer Kraftstoff für die Schifffahrtsindustrie, um das Ziel der International Maritime Organization (IMO), die Treibhausgasemissionen der Schifffahrt bis 2050 um die Hälfte zu reduzieren, zu erfüllen. Bei der Verbrennung erzeugt Ammoniak Energie ohne CO2-Emissionen. Grünes Ammoniak bezieht sich auf Ammoniak, das aus 100 % alternativen Quellen hergestellt wird.

Die Machbarkeitsstudie wird einen umfassenden Blick auf die gesamte End-to-End-Lieferkette des Ammoniak-Bunkerns werfen, einschließlich der Entwicklung einer kosteneffizienten grünen Ammoniak-Lieferkette, der Konstruktion von Ammoniak-Bunkerschiffen und der erforderlichen Infrastruktur für die Lieferkette.

Entsprechend der Informationen werden die Partner auch mit relevanten Regierungsbehörden und Experten in Singapur zusammenarbeiten, um den sicheren Betrieb und die Vorschriften in Bezug auf den Kraftstoff zu standardisieren. Aufgrund der vergleichbaren Anforderungen wird sich das Projekt zunächst auf den Betrieb von Schiffen oder Bargen konzentrieren, die für Flüssiggas ausgelegt sind.

„Neben Methanol sehen wir bei A. P. Moller-Maersk grünes Ammoniak als einen wichtigen zukünftigen Kraftstoff für die Dekarbonisierung unserer Flotte“, sagt Morten Bo Christiansen, VP und Head of Decarbonisation bei A.P. Moller-Maersk. „Ein Dual-Fuel-Ammoniak-Motor befindet sich derzeit in der Entwicklung, aber damit grünes Ammoniak in Zukunft unsere Schiffe betanken kann, müssen wir auch Herausforderungen in Bezug auf die Versorgung, die Infrastruktur und die Sicherheit lösen, nicht zuletzt, wenn es um Bunkerung geht.“

Keppel Offshore & Marine, einst der weltweit größte Hersteller von Offshore-Bohrinseln, kündigte im Januar Pläne an, sich ganz aus dem Bau von Offshore-Bohrinseln zurückzuziehen und sich auf Infrastrukturprojekte im Bereich alternativer Energien zu verlagern.

„Es gibt mehrere Wege zur Dekarbonisierung der Schifffahrtsindustrie, und wir freuen uns, dass wir unsere Expertise in den Bereichen Engineering und Bunkerung nutzen können, um die Entwicklung von saubereren Schiffskraftstoffen wie z.B. Ammoniak voranzutreiben“, sagte Chris Ong, CEO von Keppel Offshore & Marine. „Dies beinhaltet die Konstruktion von Ammoniak-Bunkeranlagen und Schiffen mit Ammoniak-Betrieb sowie die Entwicklung der für die Einführung von Ammoniak notwendigen Wertschöpfungskette. Dies steht im Einklang mit Keppels Vision 2030, zu der auch die Nutzung von Chancen im Bereich alternativer Energien gehört.“

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen für Antriebsmaschinen.