Am 1. Januar 2016 sind die IMO-TIER III Abgasemissionsgrenzwerte in Kraft getreten, die deutlich niedrigere Stickoxidgrenzwerte vorschreibt. Scania stellt eine bewährte Lösung bereit.
Die neuen Scania Marinemotoren setzen auf ein im Hause Scania entwickeltes Abgasnachbehandlungssystem, das die Stickoxidemissionen reduziert. In Vorbereitung für einen größeren Geltungsbereich der weiter reduzierten Emissionsvorschriften für Marinemotoren, die zu Beginn dieses Jahres von der International Maritime Organisation (IMO) eingeführt wurden, hat Scania bereits neue Motorenlösungen für Marineanwendungen getestet, die diese neuen Grenzwerte einhalten.
Gemäß der im Januar 2016 in Kraft getretenen IMO Tier III beträgt der Grenzwert für Stickoxid(NOx)-Emissionen – je nach maximaler Betriebsdrehzahl des Motors – zwischen 1,96 und 3,4 g/kWh. Dieser neue Grenzwert bedeutet eine deutliche Senkung gegenüber den bei IMO Tier II geltenden 7,7 bis 14,4 g/kWh.Auch wenn die Vorschriften noch nicht für Gebiete außerhalb der Emissionsüberwachungsgebiete (ECA) Nordamerika und US-Karibik gelten, so ist Scania bereits darauf vorbereitet, falls die Änderungen weltweit gültig werden könnten. „Damit die neuen Emissionswerte eingehalten werden können, ist für die von Scania angebotenen Motorengrößen ein Abgasnachbehandlungssystem notwendig“, erklärt Mats Fanspets, Manager für Schiffsklassifizierung bei Scania Engines. Das Unternehmen kann auf einen großen Erfahrungsschatz bei Abgasnachbehand-lungssystemen zurückgreifen. Bei der Selektiven Katalytischen Reduktion (SCR) des Herstellers handelt es sich um eine bewährte Technik, die schon seit Jahren bei Lkw-Motoren und Industrieapplikationen zum Einsatz kommt. Der Grenzwert für NOx-Emissionen bei Euro-6-Lkw und Industrieapplikationen der Abgasnorm Tier 4/Stufe IV beträgt 0,40 g/kWh und liegt somit weit unter dem geforderten Grenzwert von IMO Tier III.
Die IMO-Tier-III-zertifizierten Motoren profitieren von dem bewährten modularen Scania Baukastensystem und wurden für Anwendungen als Hilfsmotoren z. B. in gewöhnlichen Bordstromaggregaten oder als Teil eines dieselelektrischen Antriebs für Frachtschiffe in internationalen Gewässern entwickelt. Die Lösungen können dort ebenfalls bei Antriebsmotoren sowie bei Hilfs- und Antriebsmotoren bei Binnenschiffen eingesetzt werden, für die niedrige Emissionsgrenzwerte gelten.Damit die Zulassung einer Installation für Marineanwendungen sichergestellt ist, geben die Schweden Einbauempfehlungen zu Abmessungen und Längen von Rohren, benötigten Kabeln und den für das Abgasnachbehandlungssystem erforderlichen Komponenten. Dazu gehören ein SCR-Katalysator, eine kundenspezifische Abgasanlage, ein Verdampfer zum Mischen von Harnstoff und Abgasen und ein Drei-Wege-Sicherheitsventil. Diese Lösung ist für die 13- und 16-Liter-Marinemotoren des Unternehmens erhältlich. „Die IMO-Tier-III-zertifizierten Scania Motoren weisen die gleichen Abmessungen auf die wie aktuelle Motorenreihe. Dies bedeutet, dass beim Aufrüsten einer bestehenden Scania Anlage das Motorfundament nicht erneuert werden muss“, ergänzt Fanspets.
Beitrag: Scania/PP