COP 26: Ausser Spesen nichts gewesen

Die COP26 ist eine UN-Klimakonferenz, die dieses Jahr in Glasgow, Schottland, stattgefunden hat und auf der fĂĽhrende Politiker aus aller Welt zusammenkamen, um Ideen zu sammeln und kreative Wege zur aktiven Verringerung der Kohlenstoffemissionen im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens “zu beschliessen”. Um zur COP26 zu gelangen, wählten viele Staats- und Regierungschefs und WĂĽrdenträger die Anreise per Privatjet – rund 400 an der Zahl – und stieĂźen damit beispielsweise so viel Kohlendioxid aus wie rund 1.600 Mitteleuropäer in einem Jahr. Der Start der Veranstaltung war also alles andere als grĂĽn. FĂĽr’s Stammbuch unserer Volksvertreter: Ganz offensichtlich ist es den Regierungsvertretern vollkommen egal was es bedeutet CO2-Emissionen zu reduzieren und 2. ist das wieder mal ein Beweis dafĂĽr wie man Volkseigentum “sinnvoll” verpulvert.

Vom Flugzeug zum Schiff – die Rolle der Schifffahrtsindustrie ist zu einem wichtigen Diskussionsthema der COP26 geworden. 14 Nationen der Welt haben MaĂźnahmen zur Dekarbonisierung des maritimen Sektors ergriffen und die “Declaration on Zero Emission Shipping by 2050” unterzeichnet. Doch was heiĂźt das schon?

Daran beteiligt sind die wichtigsten Schifffahrtsnationen, darunter das Vereinigte Königreich, Deutschland, die USA, Dänemark, , Frankreich und Norwegen sowie weitere wichtige Akteure wie Belgien, Finnland, Honduras, Ungarn, Island, die Marshallinseln, Panama und Schweden.

Mit der Unterzeichnung der Erklärung “verpflichten sich die Länder, die weltweiten Anstrengungen zu verstärken, um bis 2050 null Emissionen aus dem internationalen Schiffsverkehr zu erreichen. In diesem Zusammenhang verpflichten sie sich, in der IMO auf die Verabschiedung eines solchen Ziels hinzuarbeiten, Ziele fĂĽr 2030 und 2040 zu verabschieden, die den Sektor auf einen Weg zur vollständigen Dekarbonisierung bis 2050 bringen, und die MaĂźnahmen zu verabschieden, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen”. Das derzeitige Ziel der IMO besteht darin, die Emissionen bis 2050 um mindestens 50 % gegenĂĽber dem Stand von 2008 zu senken, so dass diese neue Richtung einen bedeutenden Schritt nach vorn bedeuten wĂĽrde.

Eine weitere auf der COP26 beschlossene globale Verpflichtung, die sich indirekt auf die LNG-Industrie auswirken wird, betrifft die Frage der Methanemissionen. US-Präsident Joe Biden und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, führten die Initiative an, die darauf abzielt, die Methanemissionen bis 2030 um 30 % gegenüber den Werten von 2020 zu senken. Mehr als 100 Länder haben sich diesem Ziel angeschlossen, die großen Emittenten Indien, China und Russland haben jedoch entschieden, sich nicht daran zu beteiligen. Studien haben gezeigt, dass Methan stärker zur globalen Erwärmung beiträgt als Kohlendioxid, so dass eine Senkung der Methanemissionen im Einklang mit der Vereinbarung der Welt helfen wird, eine Erwärmung um 0,3 °C bis 2040 zu vermeiden.

Der Methanschlupf ist schon seit einiger Zeit ein Thema, vor allem im Zuge der Umstellung der Schifffahrtsindustrie auf Methan. Wie bei den meisten Dingen im Leben gibt es auch hier Kritiker, Skeptiker und BefĂĽrworter. Einige Gruppen sind der Meinung, dass die Schifffahrtsindustrie auf Methan verzichten und stattdessen auf Alternativen wie Ammoniak, Methanol und Wasserstoff setzen sollte. Andererseits weisen einige Organisationen nach, dass es Fortschritte bei der Verringerung der Emissionen von mit Methan betriebenen Schiffen gibt, so dass weniger Bedenken bestehen sollten.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten: Jede Menge Lippenbekenntnisse, aber handfeste verpflichtende und nachvollziehbare Redukltionen von Emissionen – Sind die ernst gemeint?

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Dipl. -Ing. Peter Pospiech
Redaktionsleitung bei VEUS-Shipping.com mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik, Transport, Logistik, Schiffahrt, Hafen und dem weitreichenden Thema Umweltschutz sowie gesetzliche Auflagen fĂĽr Antriebsmaschinen.