Es muss nicht immer ein neuer, kompletter Eisbrecher sein
Die finnische Verkehrsinfrastrukturbehörde hat die CALYPSO, ein neues Eisbrecher-Konzeptschiff mit einem hybriden, motorisierten, abnehmbaren Bug, in Betrieb genommen. Das Schiff liegt derzeit im Mustola-Hafen in Lappeenranta (ca. 20 km von der finnisch-russischen Grenze entfernt) und hat seine Arbeit auf dem Saimaa-See und den tiefen Wasserstraßen der Umgebung aufgenommen.
Der abnehmbare Bug, der nach Angaben des Schiffbauers der größte seiner Art ist, wurde von der Turku Repair Yard als Teil des Projekts Winter Navigation Motorways of the Sea II geliefert. Das 7,6 Mio. Euro (9,25 Mio. US-Dollar) teure Projekt, das durch das EU-Programm Connecting Europe Facility kofinanziert wird, zielt darauf ab, Finnlands maritimes Winternavigationssystem und dessen Sicherheit im Winter zu entwickeln und zu verbessern.
Eines der Hauptziele des Programms war die Entwicklung eines motorisierten, eisbrechenden, abnehmbaren Bugkonzepts, mit dem eisverstärkte Schiffe im Winter als Eisbrecher eingesetzt werden können. Dieser spezielle Bug ist in der Lage, Eis bis zu einer Dicke von 70 cm zu brechen.
Ein von Danfoss Editron geliefertes hybridelektrisches System versorgt den Bug mit zwei Generatoren, die ein Gleichstromsystem enthalten, und zwei Antriebssystemen. Das Unternehmen hat auch einen Front-Superkondensator geliefert, so dass der Spitzenleistungsbedarf effizient gesteuert werden kann. Das Triebwerk und das Antriebssystem des abnehmbaren Bugs wurden so konzipiert, dass sie vom Steuerhaus des Schubschiffes aus bedient werden können; die Maschinen können unbemannt arbeiten.
Kari Savolainen, Projektleiter bei Danfoss Editron, kommentiert: „Wir sind in Lappeenranta tätig und können daher aus erster Hand erfahren, wie sich die rauen Winterbedingungen direkt auf den Schiffstransport auswirken. Diese neue Art von abnehmbarem Bug wird die gesamte Branche effizienter und nachhaltiger machen, da damit praktisch jeder Schleppertyp zu einem Eisbrecherschiff werden kann. Unser Editron-System ist leicht anpassbar für zukünftige Optimierungen und wir sind gespannt darauf, mehr über die Fähigkeit unseres Superkondensators zu erfahren um die Spitzenleistungen zu kontrollieren.“